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Pergamon

Full text: Führer durch das Pergamon-Museum (Public Domain)

Telephosfries 
Ende der rechten Treppenwange, sowie an der Südwest- 
und der Südostecke hatten wir je einen Adler angetroffen. 
Die zuletzt betrachtete Reliefreihe ist übrigens für die 
Wiederherstellung des Altarbaues von grofser Wichtigkeit 
gewesen. Während von Anfang an aus den stufenförmigen 
Einschnitten der Platten mit dem Okeanos und den be- 
nachbarten Wassergottheiten bis zur Ecke hin die Lage 
und Höhe der Treppe erschlossen werden konnte, ergab 
sich erst aus einem in der dritten Ausgrabungsperiode ge- 
fundenen Eckbruchstück des Triton die genaue Länge des 
Friesabschnitts, der nördlich von der Treppe liegt. Da 
aber der südlich davon gelegene Abschnitt (Dionysos—Rhea) 
das gleiche Mafs gehabt haben muß, liefs sich somit auch 
die Breite der Treppe genau berechnen. 
Die Reste des kleineren Frieses, der die dem 
Opferaltar zugekehrte Seite der Rückwand der Säulenhalle 
über der Gigantomachie schmückte (vgl. S. 11), aufserdem 
auch sich über die der grofsen Freitreppe zugewendeten 
Abschnitte der Hallenmauer erstreckte, sind im Museum 
der Westseite des Altars gegenüber, bei der Südwestecke 
(Rhea—Kybele) beginnend, aufgestellt, in derselben Höhe 
über dem Fufßboden wie ursprünglich am Bau. Der Fries 
bestand aus Platten von 1,58 m Höhe und durchschnitt- 
lich 0,70 m Breite, die nach oben durch ein wenig vor- 
tretendes Profil abgeschlossen waren; darüber lag eine 
Reihe flacher Decksteine mit glatter, nach oben wenig aus- 
ladender Stirnfläche. Die einigermafßsen zusammenhängend 
erhaltenen Stücke des Reliefs betragen noch etwa ein 
Drittel der ursprünglichen Gesamtlänge; unmittelbar an- 
einander passende Plattenbruchstücke sind dicht zusammen- 
schlielsend aufgestellt, solche, zwischen denen eine oder 
mehrere Platten fehlen, sind bis auf einen geringen Ab- 
stand zusammengerückt; die Ergänzung beschränkt sich auf 
Wiederherstellung des Reliefgrundes in dem Umfang, wie 
er in jedem einzelnen Fall zur Aufstellung und Verbindung 
zusammengehöriger Bruchstücke nötig war. 
Die Anordnung ist bei der grofsen Lückenhaftigkeit 
des Erhaltenen und dem Fehlen aller Hilfsmittel, wie sie
	        
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