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Von den übrigen öffentlichen Krankenhäusern (Gruppe III) zeigt
nur das jüdische eine Abnahme der Zahl der Betten, während in
allen anderen eine Vermehrung stattgefunden hat, so daß im ganzen
die Zahl der Betten in diesen Anstalten bis zum Jahre 1901 eine
Vermehrung zeigt. Vom Jahre 1902 jedoch ab, als das Kaiser und
Kaiserin Friedrich-Kinderkrankenhaus in städtische Verwaltung über-
ging, ist die Zahl der Betten dieser Krankenanstalten auf beinahe
gleichen Standpunkt gekommen wie im Jahre 1897.
Die Zahl der Betten in sämtlichen öffentlichen Krankenhäusern
hat vom Jahre 1897 bis zum Jahre 1902 um 725 zugenommen.
Die Betten in den Privatkliniken sind in dem gleichen Zeitraum
von 1233 auf 1377, also um 144, vermehrt worden, so daß in allen
Anstalten eine Vermehrung der Zahl der Betten um 869 in der Zeit
von 1897 bis 1902 stattgefunden hat.
Wie sich aus dem Vergleich der Zusammenstellungen ergibt, hat
die Zentrale der Berliner Rettungsgesellschaft einen ganz hervorragen-
den Einfluß auf die allgemeine Krankenversorgung Berlins und der
Nachbargemeinden ausgeübt. Eine Trennung der Fälle der Stadt Berlin
von denen der Nachbargemeinden erschien nicht tunlich, weil die Weich-
bildgrenzen der einzelnen Gemeinden vollkommen ineinander über-
gehen. Es hat sich gezeigt, daß der Hinweis für das Publikum auf
eine einzige Stelle, von welcher aus es in Fällen von Verunglückung
oder Erkrankung sofort alle erforderliche Hilfe erhalten kann, eine
entscheidende Bedeutung für das Wohlergehen von Tausenden von
Menschen hat. Das Geheimnis der Erfolge der Berliner Rettungs-
gesellschaft beruht einzig und allein auf der im weitesten Sinne durch-
geführten Zentralisation, Durch den einzigen Anruf „Rettungsgesell-
schaft“ bei Unfällen und Erkrankungen ärztliche Hilfe und Pflege-
personal, ferner Auskunft über Platz im Krankenhaus und Kranken-
beförderungsmittel sowie über alle sonstigen Erfordernisse einer zweck-
mäßigen Krankenversorgung zu erhalten, ist und bleibt ein unschätzbarer
Vorteil für erfolgreiches Eingreifen bei den Kranken.
Die glückliche Verbindung der Zentrale mit den Kranken-
häusern Berlins und der Nachbargemeinden, mit der Polizei, den
einzelnen Rettungswachen und Krankentransportinstituten hat in
zahlreichen Fällen sich ganz außerordentlich bewährt, indem es ge-
lungen ist, bei größeren Unfällen durch Anruf der Zentrale gleich-
zeitig die in der Nähe der Unfallstelle belegenen Hauptwachen,
Rettungswachen und Krankentransportdepots zu benachrichtigen, und
mit einem einzigen Zuruf allen gleichzeitig mitzuteilen, wohin sie sich
mit Personal und Material zu begeben haben. Bedenkt man, wie
vielfach, wenn alle diese Anstalten hintereinander angerufen
werden müssen, besonders wenn mehrere Fernsprechämter in einer
größeren Stadt bestehen, Behinderungen durch unrichtige Verbindungen,