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Full text: Der Berliner Lehrerverein / Pautsch, Otto (Public Domain)

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Herausgabe von Büchern für die Jugend, für die Veranstaltung 
literarisch-musikalischer Abende und für Kunstpflege in der Schule 
gebildet. Das Jahr 1904 spannte die Arbeitskraft einzelner dieser 
Ausschüsse ganz bedeutend an. In der Zeit vom 1.—4. Dezember 
fanden 4 Ausstellungen empfehlenswerter Jugendschriften, ver- 
bunden mit künstlerischem Wandschmuck für Schule und Haus, 
statt. Sie wurden mit einem Kostenaufwand von etwa 600 M ins 
Werk gesetzt. Außer dem großen Weihnachtsverzeichnis erschien 
ein kleineres, das in 100C00 Exemplaren gedruckt und in den 
Schulen verteilt wurde. Im November erschienen bei Johannes 
Rade, Berlin, die beiden Bändchen des Deutschen Weihnachts- 
büchleins und bei Hinstorff, Wismar, Reuters „Ut de Franzosen- 
tid“ im Auftrage der Vereinigung. Die ersteren wurden bis 
Weihnachten in fast 20000 Stück abgesetzt. 1905 folgte das 
„Schillerbuch,“ das u, a. Berlin und Hamburg in den Schulen 
verteilen ließen. Schon im März 1902 war ein literarisch- 
musikalischer Abend im Bürgersale des Rathauses veranstaltet 
worden. Im Winterhalbjahr 1904/05 folgten ihm 7 weitere Vor- 
trags- bezw. Unterhaltungsabende, zu deren Gelingen lebende 
Dichter, Kritiker, Schriftsteller und Tondichter ihre Kräfte un- 
entgeltlich zur Verfügung stellten. Diese Verbindungen ver- 
danken wir Kollege W. Kotzde. So hat die Literarische Ver- 
einigung des Berliner Lehrervereins sich im Laufe der Zeit immer 
höhere Aufgaben gestellt, und es ist nur noch eine Frage der 
Zeit, daß sie zu einer Vereinigung für Kunstpflege in der Schule 
heranwächst, die in besonderen Gruppen alle die Gebiete umfaßt 
und bearbeitet, die ein so reiches Ackerfeld bieten, auch die 
Kunst in der Schule mehr als bisher zu pflegen und sie zu einem 
Erziehungsmittel von großer Bedeutung mit erheben zu helfen. 
GG. Gramberg. 
4. Vereinigung für Knabenhandarbeit, 
Durch die vom Rittmeister Clauson von Kaas eingerichteten 
Hausfleißschulen in Dänemark und durch die Slöjdbestrebungen in 
Schweden und Finnland veranlaßt, war es besonders der Landtags- 
abgeordnete von Schenckendorff, welcher in Wort und Schrift für 
die Handfertigkeitsidee als ein wichtiges Erziehungsmittel in 
Deutschland : eintrat... Mit mehreren gleichgesinnten Männern 
gründete er 1886 den „Berliner Hauptverein für Knabenhandarbeit“ 
mit der Aufgabe, den methodischen Unterricht in gewissen Hand- 
beschäftigungen auch der hauptstädtischen Jugend zugänglich zu 
machen, um „die Geschicklichkeit der Hand zu bilden, das Auge 
zu üben und dadurch die Knaben für die praktischen Anforderungen 
des Lebens befähigter zu machen“. Nun galt es vor allen Dingen, 
geeignete Lehrer für Erteilung des Knabenhandarbeitsunterrichts 
auszubilden. Im Januar 1887 hielt Herr von Schenckendorff im 
Berliner Lehrerverein über die Knabenhandfertigkeit einen Vortrag. 
Im Laufe der Debatte brachte der damalige zweite Vorsitzende 
des Vereins, Rektor Rißmann, folgende Resolution ein, die der 
Verein annahm: „Der Berliner Lehrerverein hat mit lebhaftem 
Interesse Kenntnis genommen von den Bestrebungen des Berliner 
Hauptvereins für Knabenhandarbeit. Er empfiehlt seinen Mit-
	        
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