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der Abonnenten wurde nach und nach wieder größer. Nun konnten
für Redaktion und Mitarbeit bescheidene Mittel aus den Erträgen
der Zeitung zur Verfügung gestellt werden und sogar ein kleiner
Fonds für die Zeit der Not geschaffen werden. Im: Herbst 1890
Schied Kollege Schröer aus dem Gemeindeschuldienst und legte
— das war‘ die Vorbedingung für seine Wahl zum städtischen
Turnwart — die Redaktion der Zeitung nieder.
Am 1. Oktober 1890 übernahm Kollege Gottfried Röhl die
Leitung der Pädagogischen Zeitung, fest entschlossen, seine ganze
Kraft furchtlos und beharrlich für das hohe und edle Ziel der
Hebung der Volksschule und ihres Lehrerstandes einzusetzen. Kr
Sah seine Aufgabe im wesentlichen darin, die Zeitung nach den
Im Programm von Rob. Gohr gegebenen Richtlinien weiter aus-
Zubauen. Das ist ihm auch in jeder Hinsicht gelungen. Seiner
Tatkraft und seinem Weitblick ist es in erster Linie zu danken,
daß die Zeitung sich über alle Erwartungen hinaus entwickelt hat
und heute als das führende schulpolitische Organ eine hochgeachtete
Stellung einnimmt. Am 1. Oktober 1902, nach einer an Mühen
Und Erfolgen überaus reichen 12jährigen Tätigkeit, trat Kollege
Röhl von der Redaktion zurück. An seine Stelle rief der Verein
den Kollegen Wilhelm Päßler, unter dessen verständnisvoller
Pflege die Zeitung weiter prächtig gedeiht, so daß sie heute
glänzender dasteht als je zuvor.
. Die Pädagogische Zeitung findet eine vorzügliche Ergänzung
in den regelmäßigen Beilagen. Schon 1876 wurde trotz der
Schwierigen finanziellen Verhältnisse die monatlich erscheinende
Beilage: „Deutsches Schulmuseum“ begründet, die seit 1881
den Namen „Literarische Beilage zur Pädagogischen
Zeitung“ führt. Bis Ende 1890 besorgte H. Gallee die Re-
daktion, die dann an A. Rebhuhn überging. Neben der literarischen
Beilage erschien von 1890—1897 als Vierteljahresbeilage „Die
Pädagogische Presse“, redigiert von C. Ziegler in Eichen;
Seit 1898 ist diese Beilage mit der literarischen Beilage organisch
verbunden. Im August 1893 wurde von Paul Ziegler die
„Jugendschriftenwarte“ als ein selbständiges Organ begründet
und der Pädagogischen Zeitung regelmäßig beigelegt; die Redaktion
besorgt seit August 1896 H. Wolgast in Hamburg. Am
20. Januar 1898 erschien die erste Nummer der „Rechtsbeilage“,
die dazu bestimmt ist, die rechtliche Seite des Schul- und Lehrer-
lebens mehr zu pflegen, als es im Rahmen des Hauptblattes
möglich ist. Die Redaktion dieser Beilage war bis September 1902
dem Kollegen W. Päßler übertragen und wird jetzt von G. Röhl
besorgt. Endlich erscheint seit Januar 1903 die „Statistische
Beilage“, redigiert von C. L. A. Pretzel, die seit Beginn dieses
Jahres in den eigenen Besitz des ‘Berliner Lehrervereins über-
gegangen ist.
Für die Verwaltung der Pädagogischen Zeitung ist schon
am 1. Oktober 1876 ein Kuratorium eingerichtet worden. Ihm
fiel die Aufgabe zu, die Kasse zu führen, die Agitation zu leiten
und das Inseratengeschäft zu fördern. Nachdem es im Jahre 1885
neu organisiert worden war, konnte es diesen Aufgaben im vollen
Umfange gerecht werden. Den Vorsitz des Kuratoriums. später