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kapital einer Lutherstiftung legte. Verknüpft ist mit den
Namen der Lutherstiftung vor allem der des hiesigen Stadt-
rates Benda, den der Verein 1848 zum Ehrenmitgliede
ernannte.
Eine ähnliche Geschichte hat die Pischonstiftung. Am
27. Juni 1840 feierte die Gesellschaft mit vielen Gästen aus
dem Lehrerstande ein Gutenbergfest zum Gedächtnis der Er-
findung der Buchdruckerkunst vor 400 Jahren. Pischon
hatte eine Broschüre: „Geschichte der Buchdruckerkunst“
geschrieben und stiftete die Einnahme aus dem Vertriebe dieser
Schrift sowie eines von ihm verfaßten Spruchbuches zu dem
vorhin genannten Zwecke. 25 Jahre, von 1817—1842, hat
dieser verdiente Mann das Amt des Ordners verwaltet, wofür
ihn der Verein am Stiftungsfeste 1842 in gebührender Weise
feiert. Sein Nachfolger im „Vorsitz ist Diesterweg.
Das äußere Wachstum des Vereins ist erfreulich. 1845
hat er mehr als 70 Mitglieder. Das theologische Element
ist in ihm noch immer stark vertreten. Davon zeugt schon
das Bücherverzeichnis der Bibliothek des Vereins.
Es führt im Jahre 1831 auf: 68 theologische, 156 päda-
gogische, 58 sprachwissenschaftliche, 33 geschichtliche,
23 philosophische, 32 mathematische, 10 schönwissenschaft-
liche Werke und Werkchen, 8 Nummern über Gesang, 7 über
Zeichnen und Schreiben, 18 Jugendschriften und eine Anzahl
vermischten Inhalts. '"Cheologie: Pädagogik = 1:2. Dies
mechanische Verhältnis trifft ungefähr auch den wahren inneren
Charakter des Vereins, der sich zwar nie hat in muckerische
Bande schlagen lassen, aber noch nicht reif war für den
Standesidealismus eines Diesterweg, wovon Weiter unten zu
reden sein wird.
Die Vorsitzenden — Ordner — {des Vereins sind
meistens Namen von Bedeutung. Es bekleideten bis zum
50 jährigen Jubiläum folgende Männer dies Amt:
1813—1817 Prediger Dr. Mann.
1817—1842 Konsistorialrat Pischon.
1842—1844 Diesterweg.
1844—1846 Prediger Melcher.
1846—1847 Professor Maßmann.
1848-—1849 Seminardirektor Merget.