hochgelegenem Platze fuͤr kuͤnftige Geschlechter errichten
will, darf nicht nur den alternden, von der Lebensarbeit
ausruhenden, in das Privatleben zuruͤckgetretenen Fuͤrsten
darstellen!“ — „Wir muͤssen seiner gedenken zu jener
Zeit, als er sich selbst den bestgehaßten Mann Deutsch⸗
lands nannte, und zu jener Zeit, als er mit lautem Jubel
als der groͤßte Deutsche gefeiert wurde. Es ist daher
ganz erklaͤrlich, daß in den meisten Denkmaͤlern, welche
ihm bisher errichtet worden sind, Fuͤrst Bismarck in
diesem Sinne: als der große Staatsmann, der erste
Reichskanzler, der gewaltige Nedner aufgefaßt und dar⸗
gestellt worden ist. Aber ich meine, daß die volle Be⸗
deutung Bismarcks fuͤr das deutsche Volk auch bei
solcher Darstellung nicht zur Geltung kommt. Immer
ist es eine Seite des gewaltigen Mannes, die uns vor
Augen tritt, immer sind es nur Zuͤge des historischen
Bismarck, wie wir ihn aus der noch lange nicht ab⸗
geschlossenen Geschichte seines Lebens und Wirkens
kennen: im Herzen des Volkes aber lebt Bismarck als
in Ganzes, als eine gewaltige Persoͤnlichkeit, die alle
verschiedenen Zuͤge seines Lebensbildes in sich ver⸗
einigt und verschmilzt.“ Die Zeichen mehren sich. Das
ist eine Auffassung aus dem Volke gewissermaßen, der
Ausdruck eines in den Ersten und Besten lebendigen
Empfindens. Der Realismus der deutschen Denkmals⸗
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