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V. [Denkmalskunst und Hamburger Bismarck-Denkmal]

Full text: Die Siegesallee / Holzamer, Wilhelm (Public Domain)

hochgelegenem Platze fuͤr kuͤnftige Geschlechter errichten 
will, darf nicht nur den alternden, von der Lebensarbeit 
ausruhenden, in das Privatleben zuruͤckgetretenen Fuͤrsten 
darstellen!“ — „Wir muͤssen seiner gedenken zu jener 
Zeit, als er sich selbst den bestgehaßten Mann Deutsch⸗ 
lands nannte, und zu jener Zeit, als er mit lautem Jubel 
als der groͤßte Deutsche gefeiert wurde. Es ist daher 
ganz erklaͤrlich, daß in den meisten Denkmaͤlern, welche 
ihm bisher errichtet worden sind, Fuͤrst Bismarck in 
diesem Sinne: als der große Staatsmann, der erste 
Reichskanzler, der gewaltige Nedner aufgefaßt und dar⸗ 
gestellt worden ist. Aber ich meine, daß die volle Be⸗ 
deutung Bismarcks fuͤr das deutsche Volk auch bei 
solcher Darstellung nicht zur Geltung kommt. Immer 
ist es eine Seite des gewaltigen Mannes, die uns vor 
Augen tritt, immer sind es nur Zuͤge des historischen 
Bismarck, wie wir ihn aus der noch lange nicht ab⸗ 
geschlossenen Geschichte seines Lebens und Wirkens 
kennen: im Herzen des Volkes aber lebt Bismarck als 
in Ganzes, als eine gewaltige Persoͤnlichkeit, die alle 
verschiedenen Zuͤge seines Lebensbildes in sich ver⸗ 
einigt und verschmilzt.“ Die Zeichen mehren sich. Das 
ist eine Auffassung aus dem Volke gewissermaßen, der 
Ausdruck eines in den Ersten und Besten lebendigen 
Empfindens. Der Realismus der deutschen Denkmals⸗ 
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