dacht. So die Durchfahrt unten. Schon sie hält mehr, als
das mattfarbige Mosaik des in seinen Hauptlinien übrigens
sehr charaktervollen Straßenportals verspricht. Ihre mit fast
mykenisch-primitiven Mitteln erzielte Ornamentik schließt sich
der dorischen Architektur trefflich an. Eine Überraschung
bietet dann das sonst so dürftige Treppenhaus mit seinem
fein nuancierten Doppelklang von‘ Blau und Grün (Maler
R. Böhland, Malerarbeiten Gebr. Eilers). Das in die
Ausstellung selbst führende Portal ist von Bildhauer R.Schir-
mer detailliert. Seine Linien- und Formenfülle, die neben An-
klängen an die Kreis’sche Dekoration in Turin manches
recht Originelle enthält, und seine vollständige Vergoldung sollen
es offenbar zum Kulminationspunkt für die Koloristik des
Treppenhauses machen. Schade nur, daß dieses den rechten
Abstand versagt! Der erste Hauptsaal, der sog. Uhrsaal, kommt um
so besser zur Wirkung. Sein feines, auf Weiß und metallisches
Grau gestimmtes, aber stellenweis durch Gold und satte Töne
kontrastiertes Farbenensemble fließt in Max Kochs Pfauen-
federmosaik der Rückwand (Puhl & Wagner) harmonisch zu-
sammen, und die modern gehaltenen weißen Vitrinen der hier
vereinten Goldschmiedearbeiten geben kräftige Noten. Über den
der Wand vorgesetzten Pfeilern sind gute Plaketten von
VW. Schmarije eingelassen. —
Völlig anders der zweite Hauptsaal. Vom ersten ist er
durch zahlreiche kleine, mit zierlichen Dingen angefüllte Kojen
getrennt und soll nach deren intimerem Reiz wieder Raumgröße
bringen. Daher hier jenseits der kühnen Bogenlinien einer
hölzernen Einstellung nur große Wandflächen mit monumentalen
Brunnen und Bänken aus Mosaik und Stein (Bildhauer Hau-
schild und W. Schmarje).
Der obere Teil der Eingangs- und der Rückwand wird
großzügig durch Malerei allein gefüllt: westlich zwischen weißen
Vertikalstegen eine sehr flott hingeworfene Wandlandschaft
(Märkischer Künstlerbund) ; östlich ein Fries von Waldunholden:
„Sie kommen sämtlich riesenhaft,
Natürlich nackt, in alter Kraft,
Den Fichtenstamm in rechter Hand
Und um den Leib ein wulstig Band.“
(Goethe, Faust I[.}
Die innere Beziehung dieses Themas zur Ausstellung bleibt
freilich verborgen, und die Übertreibung der Bewegungen und
CC.