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IV.

Full text: Die Verhandlungen über Schillers Berufung nach Berlin / Stölzel, Adolf (Public Domain)

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seine Abreise auch erst frühestens am Abend des 14, vielleicht erst 
des 15. Sehr wohl war auch zu verstehen, daß Schiller keinen 
Anlaß nahm, ehe ihm Beyme irgendwelche „Eröffnungen“ gemacht 
hatte, seinen Wunsch, in Berlin zu bleiben, vor Carl August zu 
bringen; die richtige Zeit dazu ergab sich erst, nachdem ihm von 
Beyme Aussichten für eine Anstellung in Berlin gemacht waren. 
Die Rätlichkeit, ein Zusammentreffen mit Carl August vor der Be— 
sprechung mit Beyme zu vermeiden, folgte daraus von selbst. Es 
war ein höchst wunderbarer Zufall, der den Herzog in dasselbe 
Hotel mit Schiller führte, ehe der letztere den Besuch bei Beyme 
hatte erledigen können. Schiller kam dadurch in eine wenig 
behagliche Lage. 
Die Ankunft der beiden Herzöge und Schillers in Potsdam 
muß so erfolgt sein, daß zuerst der Herzog Carl August, dann 
Schiller und dann der Herzog Wilhelm eintraf. Damit ist Raum für die 
Annahme gewonnen, daß zu Ehren Schillers nach des Herzogs von 
Weimar Abreise und vor Ankunft des Herzogs von Braunschweig 
das Frühstück des 17., daß aber zu Ehren des Herzogs von Weimar 
der Ball am 15. und die größeren Mittagstafeln am 15. und 16. 
vor der Ankunft des Herzogs von Braunschweig, und daß zu Ehren 
des letzteren nach der Abreise des Herzogs von Weimar die Auf— 
führung der Fanchon am 17., sowie die erweiterten Hoftafeln am 
17. und 18. stattfanden, d. h. daß zwischen die Feste, deren Ver— 
anlassung der Herzog von Weimar und diejenigen, deren Veran— 
lassung dann der Herzog von Braunschweig war, für Schiller ein 
Frühstück eingeschaltet wurde. Im Theater oder bei der Abendtafel 
des 17. begrüßten dann auch der Prinz und die Prinzeß von 
Braunschweig ihren Herzog. Deshalb wird die Anwesenheit dieses 
Herzogs in Potsdam am 17. anzunehmen sein, zugleich aber 
auch, daß er sich nicht bereits am 15. und 16. in Potsdam befand; 
denn an diesen Tagen weilte das braunschweigische Prinzenpaar in 
Berlin, hätte also am Tage der Ankunft des Herzogs gefehlt; auch 
ist eine viertägige Anwesenheit des Herzogs in Potsdam und eine 
Ehrung des 69 jährigen Herrn mit einem Balle am 15. kaum an— 
zunehmen. Die Ankunft des Herzogs dürfte hiernach auf den 17. fallen. 
Tag und Stunde der Ankunft festzustellen, wäre für die Frage von Be— 
deutung, ob das Frühstück am 17. dem Herzog gegeben ist, oder
	        
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