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müssen; — habe auch jetzt noch Dank dafür und für alle
Deine Freundlichkeit. — Die eine Stelle zum Paulus war
vortrefflich: „der Du der rechte Vater bist“. Ich habe gleich
einen Chor dazu im Kopfe gehabt, den ich nächstens schreiben
will. Ueberhaupt mache ich mich nun mit doppeltem Eifer
an die Vollendung des Paulus, da der letzte Brief des Vaters
mich dazu trieb, und er sehr ungeduldig die Beendigung
dieser Arbeit erwartete; mir ist's, als müßte ich nun Alles
anwenden, um den Paulus so gut als möglich zu vollenden,
und mir dann denken, er nähme Theil daran. Fallen Dir
noch gute Stellen auf, so schicke sie mir immer noch, Du
kennst ja den Gang des Ganzen; ich habe heute zum ersten
Male wieder daran geschrieben und will es nun täglich thun.
— Wenn es fertig ist, wie dann weiter, das wird Gott
geben. Lebe nun wohl, lieber Schubring, und denke meiner.
Dein
Felix Mendelssohn Bartholdy.
An den Prediger Bauer in Belzig.
Leiprig, den 5. December 1835.
Deinen guten Brief erhielt ich hier an dem Tage, wo
bei Dir die Taufe sein sollte, als ich eben von Berlin zurück—
gekommen war, wo ich meiner Mutter die ersten Tage nach
dem Verlust meines Vaters zu erleichtern gesucht hatte. So
bekam ich die Nachricht Deines Glücks, als ich hier wieder
in meine leere Stube trat und zum ersten Male recht im
Innersten fühlte, was es heißt, das bitterste, schmerzlichste
Unglück zu erleben. Denn der Wunsch, den ich mir vor
Allen jeden Abend wieder gewünscht hatte, war der, diesen
Verlust nicht zu erleben, weil ich an meinem Vater so ganz
und gar gehangen hatte, oder vielmehr hänge, daß ich nicht
weiß, wie ich mein Leben nun fortsetzen werde, und weil ich
nicht blos den Vater entbehren muß (ein Gefühl, das ich