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Die Kleinkinder-Bewahranstalten

Full text: Die katholische Charitas in Berlin / Fournelle, Heinrich (Public Domain)

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ist, bekommt zur Belohnung eines der vielbegehrten besseren Spiel—⸗ 
werkzeuge. Ihr Lob und ihren Lohn nehmen die Kleinen ebenso 
stolz in Empfang, wie der Soldat seine Belobigung und sein 
Verdienstkreuz. 
Die Schwester aber darf den ganzen Tag nicht die Geduld 
und den Muth verlieren; heiter und vergnügt muß sie stets 
bleiben in Gegenwart der Kleinen, sie muß mit den Kindern 
leben, mit den Kindern denken, in deren Ideengang sprechen. 
Wie überall bei unseren Charitaswerken, so haben auch 
an dieser Einrichtung unsere nimmermüden barmherzigen 
Schwestern den größeren Antheil und das meiste Verdienst. 
Drei Gruppen von Schwestern kommen in Betracht, die Grauen 
Schwestern, die Marienschwestern und die Dominicanerinnen. 
Im Laufe der letzten sieben Jahre sind von denselben, aber 
meistens unter Mitwirkung des jedesmaligen Pfarrers, 12 Klein— 
kinder-Bewahranstalten gegründet worden, die bereits Tausende 
katholischer Kinder aufgenommen haben. Nachstehende Zusammen— 
stellung wird genügen zur Orientirung über die genannten Ein— 
richtungen. 
1. Die Bewahrschule in der Schönhauser 
Allee 182 ist gegründet worden am 1. März 1893 durch die 
Grauen Schwestern, unter Mithülfe des Pfarrers Alesch; als 
Local diente anfänglich ein der Pfarrgemeinde zugehöriger Raum 
in der Fehrbellinerstraße 98; heute dient demselben Zweck ein 
geräumiges Zimmer im Erdgeschoß des Arbeiterinnenheims 
„Maria Hilf“. Mit 20 Kindern begann die Schule; heute 
zählt dieselbe zwischen 30 und 60. Ein Drittel der Kinder bleibt 
den ganzen Tag über daselbst, alle übrigen bloß von 8 bis 12 
und von 2 bis 4 Uhr. Der monatliche Beitrag ist 50 Pfennig; 
arme Kinder, und das ist die größere Zahl, werden natürlich 
unentgeltlich aufgenommen. Zu Weihnachten findet alljährlich 
eine Bescheerung statt. 
2. Die Bewahrschule in der Thurmstraße 40 
wurde gegründet am 1. Mai 1894 vom verstorbenen Prälaten 
Jahnel und den Grauen Schwestern, die damals noch das Afra— 
stift daselbst leiteten. Als Saal für die Schule dient ein Local, 
das auch heute noch gebraucht wird gegen eine jährliche Miethe
	        
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