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ist, bekommt zur Belohnung eines der vielbegehrten besseren Spiel—⸗
werkzeuge. Ihr Lob und ihren Lohn nehmen die Kleinen ebenso
stolz in Empfang, wie der Soldat seine Belobigung und sein
Verdienstkreuz.
Die Schwester aber darf den ganzen Tag nicht die Geduld
und den Muth verlieren; heiter und vergnügt muß sie stets
bleiben in Gegenwart der Kleinen, sie muß mit den Kindern
leben, mit den Kindern denken, in deren Ideengang sprechen.
Wie überall bei unseren Charitaswerken, so haben auch
an dieser Einrichtung unsere nimmermüden barmherzigen
Schwestern den größeren Antheil und das meiste Verdienst.
Drei Gruppen von Schwestern kommen in Betracht, die Grauen
Schwestern, die Marienschwestern und die Dominicanerinnen.
Im Laufe der letzten sieben Jahre sind von denselben, aber
meistens unter Mitwirkung des jedesmaligen Pfarrers, 12 Klein—
kinder-Bewahranstalten gegründet worden, die bereits Tausende
katholischer Kinder aufgenommen haben. Nachstehende Zusammen—
stellung wird genügen zur Orientirung über die genannten Ein—
richtungen.
1. Die Bewahrschule in der Schönhauser
Allee 182 ist gegründet worden am 1. März 1893 durch die
Grauen Schwestern, unter Mithülfe des Pfarrers Alesch; als
Local diente anfänglich ein der Pfarrgemeinde zugehöriger Raum
in der Fehrbellinerstraße 98; heute dient demselben Zweck ein
geräumiges Zimmer im Erdgeschoß des Arbeiterinnenheims
„Maria Hilf“. Mit 20 Kindern begann die Schule; heute
zählt dieselbe zwischen 30 und 60. Ein Drittel der Kinder bleibt
den ganzen Tag über daselbst, alle übrigen bloß von 8 bis 12
und von 2 bis 4 Uhr. Der monatliche Beitrag ist 50 Pfennig;
arme Kinder, und das ist die größere Zahl, werden natürlich
unentgeltlich aufgenommen. Zu Weihnachten findet alljährlich
eine Bescheerung statt.
2. Die Bewahrschule in der Thurmstraße 40
wurde gegründet am 1. Mai 1894 vom verstorbenen Prälaten
Jahnel und den Grauen Schwestern, die damals noch das Afra—
stift daselbst leiteten. Als Saal für die Schule dient ein Local,
das auch heute noch gebraucht wird gegen eine jährliche Miethe