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Das St. Josephsheim, Heimath für heimathlose Kinder

Full text: Die katholische Charitas in Berlin / Fournelle, Heinrich (Public Domain)

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CLommunionkind bringen können? — Der Einzige aber, dem die 
kleinen Heimathlosen ihr Herz geschenkt haben, der liebe Jesus, 
wird viele, große Gnaden für sie bringen; er ist ihnen Vater 
und Mutter, Bruder und Schwester am morgigen Tag. 
Es sind genau 28 Mädchen in der Anstalt, die alle erst 
nach ihrem 6. Lebensjahre aufgenommen wurden. Sie sind in 
zwei Classen, zu je 14, vertheilt. Neben jedem der beiden 
Wohnzimmer befinden sich auch die Schlafzimmer. Das schönste 
Zimmer des Hauses ist im Erdgeschoß im mittleren Bau gelegen; 
es ist zur Capelle eingerichtet, in der die Kinder ihr Morgen— 
und Abendgebet verrichten. 
Eine weitere Filiale war am 19. März 1894 in Schöne— 
berg bei Berlin gegründet worden und zwar in der Goltzstraße; 
seit dem 1. April 1898 aber befindet sich diese Anstalt in der 
Sedanstraße 65 in einem alten villenartigen, gemietheten Garten— 
hause. Hier trafen wir wiederum zwei Classen an, jede von je 
14 bis 15 Mädchen. Es sind das jene, welche schon vor ihrem 
6. Lebensjahre in der Pappelallee Aufnahme gefunden. Fast 
ausnahmslos hatten die Kleinen ein recht gesundes, kräftiges 
Aussehen. Vielleicht verdanken sie das der Verwaltung und der 
Polizei von Schöneberg, die nicht bloß nach den Personal— 
registern der Kinder sich erkundigen, sondern auch die Butter— 
brote, die Kartoffeln und die sonstigen Speisen daselbst sich zeigen 
lassen. 
Eine dritte Filiale kam wieder in Weißensee, und zwar 
im Jahre 1897 zu Stande, wo in der Sedanstraße 47 ein ziem— 
lich niedrigss Gartenhaus gekauft wurde, in welchem eine 
Kinderspielschule und ein Kinderhort besteht. Knaben von 2 bis 8, 
und Mädchen von 2 bis 13 Jahren werden daselbst tagsüber 
aufgenommen; gewöhnlich sind es 70 bis 80. Das Innere des 
Hauses und der Garten steht den Kindern an den Wochentagen 
offen von 8 Uhr Morgens, oder gleich nach der Schule bis 6 Uhr 
Abends. Natürlich sind das alles Kinder aus Weißensee, die 
bei ihren Eltern wohnen. 
Seit 1896 besteht ein viertes Josephsheim in Berlin in der 
Anhaltstraße 10, doch dient letzteres bloß als Hospiz für Fremde. 
Zwei weitere Niederlassungen bestehen in Böhmen. 
Außerdem ist seit Kurzem vom Josephsheim der Versuch
	        
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