Path:
Siebenter Abschnitt

Full text: Unter fünf preußischen Königen / Dohme, Robert (Public Domain)

136 
ihnen dereinst vergönnt wäre, in ihr Heim zurückzukehren und 
ich zum Besuch nach Frankreich käme, ich von jedem von ihnen 
als ein gern gesehener Gast empfangen werden würde. Nach— 
dem mir jeder einzelne diese Worte durch Händedruck bestätigt 
hatte, verließ ich bewegt das Zimmer. 
Ein Curiosum will ich noch anführen. Napoleon und 
seine Herren waren bald in Geldverlegenheit geraten, und der 
Oberstallmeister Graf Davilliers sah sich genötigt, die mit— 
gebrachten zwanzig kaiserlichen Pferde zum Verkauf zu stellen, 
unter ihnen zwei vierspännige Postzüge, also die Pferde, von 
denen mir Graf Pückler bei unserer Anwesenheit in Paris im 
Jahre 1867 gesagt hatte, daß er diesen Schlag Pferde gern für 
den Königlichen Marstall kaufen möchte, sie wären jedoch nicht zu 
haben. Nun wurde mir aber unter der Hand mitgeteilt, daß 
drei Personen im Hotel Schombardt sich geeinigt hätten, die 
Summe von 20000 Franken für die Pferde zu bieten, gleich— 
zeitig ersah ich durch Einsicht der Depeschen, daß ein Pferde— 
händler in Hannover bereits die gleiche Summe geboten hatte, 
der Oberstallmeister hatte aber 21 000 Franken gefordert und ihm 
bis zum nächsten Mittag Bedenkzeit gegeben. Da sagte ich mir 
also, wenn diese Männer, die zum Teil Händler waren, 20 000 
Franken bieten und doch dabei selbstverständlich noch ihren Vor— 
teil haben, so könne ich gewiß den Kauf für den Marstall wagen. 
Ich schickte also sofort einen Unterhändler zum Oberstallmeister 
mit dem gleichen Angebot und mit der Verfügung, er möchte 
gleich 10 000 Franken zur Anzahlung mitnehmen, Graf Davilliers 
lehnte aber ab, da er anderweit sein Wort gegeben und bis 
nächsten Mittag gebunden sei. Die Antwort aus Hannover traf 
nicht rechtzeitig genug ein, ich kaufte die Pferde und berichtete 
dem Grafen Pückler darüber nach dem Hauptquartier. Ich er⸗ 
hielt seine Zustimmung, daß die Pferde noch für die kurze Zeit 
meiner Anwesenheit auf Wilhelmshöhe stehen bleiben sollten, um 
mit mir in Berlin einzutreffen und dann im Königlichen Marstall 
untergebracht und untersucht zu werden.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.