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ihnen dereinst vergönnt wäre, in ihr Heim zurückzukehren und
ich zum Besuch nach Frankreich käme, ich von jedem von ihnen
als ein gern gesehener Gast empfangen werden würde. Nach—
dem mir jeder einzelne diese Worte durch Händedruck bestätigt
hatte, verließ ich bewegt das Zimmer.
Ein Curiosum will ich noch anführen. Napoleon und
seine Herren waren bald in Geldverlegenheit geraten, und der
Oberstallmeister Graf Davilliers sah sich genötigt, die mit—
gebrachten zwanzig kaiserlichen Pferde zum Verkauf zu stellen,
unter ihnen zwei vierspännige Postzüge, also die Pferde, von
denen mir Graf Pückler bei unserer Anwesenheit in Paris im
Jahre 1867 gesagt hatte, daß er diesen Schlag Pferde gern für
den Königlichen Marstall kaufen möchte, sie wären jedoch nicht zu
haben. Nun wurde mir aber unter der Hand mitgeteilt, daß
drei Personen im Hotel Schombardt sich geeinigt hätten, die
Summe von 20000 Franken für die Pferde zu bieten, gleich—
zeitig ersah ich durch Einsicht der Depeschen, daß ein Pferde—
händler in Hannover bereits die gleiche Summe geboten hatte,
der Oberstallmeister hatte aber 21 000 Franken gefordert und ihm
bis zum nächsten Mittag Bedenkzeit gegeben. Da sagte ich mir
also, wenn diese Männer, die zum Teil Händler waren, 20 000
Franken bieten und doch dabei selbstverständlich noch ihren Vor—
teil haben, so könne ich gewiß den Kauf für den Marstall wagen.
Ich schickte also sofort einen Unterhändler zum Oberstallmeister
mit dem gleichen Angebot und mit der Verfügung, er möchte
gleich 10 000 Franken zur Anzahlung mitnehmen, Graf Davilliers
lehnte aber ab, da er anderweit sein Wort gegeben und bis
nächsten Mittag gebunden sei. Die Antwort aus Hannover traf
nicht rechtzeitig genug ein, ich kaufte die Pferde und berichtete
dem Grafen Pückler darüber nach dem Hauptquartier. Ich er⸗
hielt seine Zustimmung, daß die Pferde noch für die kurze Zeit
meiner Anwesenheit auf Wilhelmshöhe stehen bleiben sollten, um
mit mir in Berlin einzutreffen und dann im Königlichen Marstall
untergebracht und untersucht zu werden.