N EISEN BACH AUEEAREM ©
OHAMA-FUÜCHS (Canis chama Smith). Ich möchte nicht beschwören, dass ich dieses
niedliche Füchslein richtig beschildert habe; ich weiss es aber vorläufig nicht besser zu
henamsen. Sein Aeusseres, blassgelber Kopf und Beine, silbergrauer Rücken und, schwärz-
lich überlaufener Schwanz, passt besser zur Beschreibung des Rüppellschen C. famelicus
zus Nordostafrika und Südwestasien; ich weiss aber, dass er aus Südafrika stammt.
Mittelst Mivarts „Canidae“ komme ich auch nicht weiter; von seinen miserablen Schablonen-
ildern passt keines auf meinen Fuchs: ja, er bildet den südafrikanischen Chama geradezu
xurzohrig ab, obwohl der Text beginnt: „This long-eared South-African' fox etc.“ Und
3rehm kommt um die Körperbeschreibung ganz herum, indem er mit vielem Behagen die
Jagdgeschichten wiedererzählt, die die Hottentotten vom Chama wissen: wie er ein ganzes
Straussenei auf einmal auffressen könne und es sehr schlau zu zerbrechen wisse, indem
ar es über spitzes Steingeröll hinabkollere. Jedenfalls ist es ein wunderhübsches, elegantes
Tierchen, nach Grösse und Gestalt in der Mitte stehend zwischen unserem Reinecke und
em zwerghaften Endglied der. Reihe, dem Fenek; auch in der Grösse der Ohren, die zwar
“ıffallend gross sind, aber im Verhältnis zum ganzen,Tier doch noch nicht so ins Riesen-
ıässige gehen, wie bei jenem.‘ Mivart meint, der‘ Chama neige offenbar sehr zu Abände-
ıngen in der Farbe; ich habe aber doch nun schon zwei ganz genau: gleich gefärbte
‘xemplare erhalten. Hier thut es, wie mir scheint, not, dass einmal planmässig gesammelt
nd nach geographischen Gesichtspunkten geordnet wird. Wahrscheinlich sehen diese
leinen,. Jangohrigen afrikanischen Füchse verschieden aus, wenn sie aus verschiedenen
atürlichen Gebieten stammen, und gleich, wenn sie wirkliche engere Landsleute sind:
In der Gefangenschaft ist der Chama ein reizender. kleiner Schelm, ‘so zutraulich
nd liebenswürdig, wie nur ein Tier sein kann. Zumal der‘ erste, der — es sind jetzt
;chon zehn Jahre — hierher kam, hatte sich rasch die Herzen aller tierfreundlichen
Zesucher gewonnen. Viele besuchten ihn regelmässig, um sich mit ihm zu unterhalten:
ınd er spielte geradezu Verstecken mit seinen Freunden.