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Mutterglück

Full text: Aus Marie Seebach's Leben / Gensichen, Otto Franz (Public Domain)

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Erzählt ihm Lieb' aufs Neue, 
Wie einst ihr es gethan, 
Doch nicht von ihrer Treue, 
Denn die bleibt Märchenwahn!“ 
Es ist nicht ersichtlich, was die bittere Stinmmung 
der beiden letzten Zeilen veranlaßt habe, aber sie klingen 
wie ein Präludium zu ihrer Ehestandstragödie. 
In Hannover fand das Künstlerpaar bei den 
Majestäten huldvolles Entgegenkommen für den aus— 
gesprochenen Wunsch einer Uebersiedelung nach Paris. 
hatte doch Marie Seebach seit Beginn ihres Engagements 
zu den bevorzugtesten Lieblingen des ganzen Hofes gehört. 
Der blinde König berauschte sich förmlich an dem 
schmeichelnden Wohllaut ihrer melodischen Stintme und 
befahl die Künstlerin oft nach dem Schloß zu einer 
Vorlesung, oder nach Herrenhausen und Celle zu einer 
Vorstellung auf der kleinen dortigen Bühne. Die edle 
Uönigin Marie bewies Marie Seebach ein fast mütter— 
liches Wohlwollen und schätzte in ihr neben der Künstlerin 
besonders das tiefempfindende, sittenreine Weib. Ein 
sinniges Feichen fürstlicher Huld befindet sich in Marie 
Seebachs Nachlaß: ein in Leder gebundenes Album, das 
die Königin „zur Erinnerung an die Leseabende in 
herrenhausen im Winter 18604 auf 1865“ der Lünstlerin 
verehrte, und in welches die Uönigin mit eigner Hand 
drei längere Gedichte einschrieb: „Wiege und Sarg“, 
„Gebet und gebet“, „Das Weihnachtsfest der Todten“. 
Trotz der mancherlei Differenzen zwischen der 
Theaterintendanz und dem ULünstlerpaar Niemann— 
Seebach war dieses in der Gunst der Majestäten un—
	        
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