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Eheglück

Full text: Aus Marie Seebach's Leben / Gensichen, Otto Franz (Public Domain)

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Erstorben mir zum Leide 
Es straft mich das Geschick 
Weil Ehrgeiz mein Geleite 
Und nicht das Mutterglück! 
Das Aug' voll Reuethränen 
Sieht nur die Wiege leer, 
Es stillt sich nicht mein Sehnen 
Mein Hoffen nimmermehr! 
Und nimmer wird gesunden 
Mein armer, kranker Sinn, 
Bis ich es wieder gefunden 
Das Glück, daß ich Mutter bin!“ 
Als aber zum 9. Januar 1860, dem Geburtstage 
der Hannoverschen Königstochter Friederike, der nach— 
maligen Baronin von Pawel-Rammingen, eine Auf— 
führung des „Leiermann und sein Pflegekind“ gewünscht 
wurde, da nahm Marie Seebach ihre stählerne Willens⸗ 
kraft zusammen und spielte, wenn auch unter heftigen 
Schmerzen, das „Riekchen“. Dann aber muß sie wieder 
acht Tage ruhen und kann erst am 25. Januar ihre 
Thätigkeit in vollem Umfange wieder aufnehmen. 
Ein Brief von Richard Wagner, datirt aus „Paris, 
2. März 1860“ sollte entscheidend werden für die Zukunft 
des jungen Ehepaares. Wagner fragt darin an, ob 
Niemann der franzsischen Sprache mächtig genug sei, 
um in Paris den „Cannhäuser“ zu singen. „Ich bin“, 
schreibt er, „so miserabel von Deutschland behandelt, 
daß ich mich nach Rache sehne, und gern von hier
	        
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