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es mir ein Trost zu wissen, daß die Nonnen, meine Töchter, anhaltend
für sein Glück beten.“
Aus den Depeschen Niccolini's ersieht man, daß der Großher—
zog nicht aufhörte sich für Galileo zu verwenden, dessen Prozeß zwar
damals noch keine bedenkliche Wendung zu nehmen schien, aber nur
wenig vorrückte. In einem Schreiben an Cioli vom 12. Maͤrz spricht
Galiles selber aus, wie dankbar er seinem Gebieter für dessen güti—
gen Schutz ist, ein Schutz, an welchem der Minister wahrlich geringen
Antheil hatte, indem dieser dem von so vielen Feinden Bedrohten und
durch die Schwäche der toscanischen Regierung Preisgegebenen selbst
die von Ferdinand ihm gewährte Unterstützung, oder vielmehr das
ihm zustehende Gehalt, während seiner Anwesenheit in Rom zu ent—
ziehen suchte, worauf er durch Niccolini's Antwort beschämt wurde,
daß in solchem Falle Er selbst die Kosten des Unterhalts tragen werde.
„Ich habe den Brief gesehen (schrieb Galileo dem unwürdigen
Minister am 12. März), welchen Ihr, verehrtester Herr, im Auftrage
des durchlauchtigsten Großherzogs unseres Gebieters an des Herrn Bot—
schafters Excellenz gerichtet habt, um Sr. Heiligkeit die baldige Been—
digung meiner Angelegenheit ans Herz zu legen. Se. Excellenz hat
heute Vormittag dem Papste dies Schreiben vorgelesen und die Antwort
erhalten, welche Ihr aus dem Brief des Botschafters ersehen wollt.
Ich kenne die fortdauernde Wohlgeneigtheit Sr. Durchlaucht gegen
meine Person und die Menge meiner Verpflichtungen, welche unendlich
größer ist, als die Moͤglichkeit mich auf irgend eine Weise dafür er—
kenntlich zu zeigen, ausgenommen in nackten Worten, welche indeß den
Ausdruck meiner ehrfurchtvollen und innigen Dankbarkeit für so große
Gunst in so großen Nöthen enthalten.
So bitte ich Euch denn, dies Gestaͤndniß meiner Verpflichtungen
und der dankbaren Gesinnung, die mich erfüllt, zur Kenntniß Sr. Durch—
laucht zu bringen, und den Worten durch die Stimme jenen Ausdruck
und Kraft zu geben, welche ich ihnen nicht zu verleihen vermag, zugleich