ROM TU NTEARTL
z z z Gegen unsern Spitz mit dem feinen Kopf,
Chinesischer Spitz. der ihm den Namen gegeben hat, und dem
leichten, bei aller Kernfestigkeit zierlichen Knochenbau ein grobes Vieh mit stumpfer
Schnauze und wahren Bärentatzen! In seiner Art aber schließlich auch gar kein
übler Hund, der in England neuerdings sogar einen „Spezialklub“ gefunden hat
und standardmäßig aus Liebhaberei gezüchtet wird. Die Engländer nennen ihn mit
dem chinesischen Ausdruck tschau-tschau und schreiben das natürlich „chow-
chow“; das bedeutet aber eigentlich Essen, nach Siber eine Art Gemüse, und knüpft
wohl an die Gewohnheit der ärmeren Volksklassen in China an, alles mögliche
auch Hundefleisch zu essen. Dies soll besonders in Südchina gebräuchlich sein,
und dort scheint auch der Tschautschau hauptsächlich gehalten zu werden. Von
dort wanderte er mit den Chinesen auf die Sundainseln, und Max Siber, der ver-
dienstvolle Schweizer Kynologe, hat ihn so auf Sumatra und Borneo näher kennen
zelernt, wo der Tschautschau auch von den Europäern geschätzt wird wegen
seiner Wachsamkeit bei Nacht und seiner Zurückhaltung gegen Fremde. Am Tage
ist er schläfrig und selbst um seinen Herrn wenig eifrig. Vor Jahren kam hier ein
cotes Paar chinesischer Spitze als Spielgefährten eines jungen Tigers mit diesem
in demselben Kasten an: eine hochinteressante Gruppe, die damals von unserem
Meistertiermaler Friese prächtig verewigt wurde. Ein schwarzes Paar, welches
wir später besaßen, war von Ruhe-Alfeld über Nordamerika eingeführt worden. Es
hatte vollkommen das ruhelose, aufmerksame Wesen des Spitzes, was aber bei
dem schweren Kopf mit dem finsteren Gesichtsausdruck viel gefährlicher aussah.
Bei der Härung habe ich an unsern Tschaus beobachtet, daß das alte Haar vor
dem Ausfallen zimtfarbig braunrot wird, genau wie beim amerikanischen
Baribalbären. Eine andere Eigentümlichkeit des Tschaus ist die blauschwarze
Zunge, die nach Mitteilung des englischen Züchters Taunton die neugeborenen
lungen nicht haben; erst nach einer Woche erscheint ein schwarzer Fleck, der sich
Jann allmählich über die ganze Zunge ausdehnt.