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Full text: Das Linotype-Haus der Mergenthaler Setzmaschinen-Fabrik, Berlin / Schlotke, Otto Chr. (Public Domain)

jährige öffentliche Auftreten der Linotype, und zwar auf der Leipziger Gewerbe- und Industrie- 
Ausstellung, die ja ohne Zweifel gerade für das Buchdruckgewerbe von sehr viel größerer Bedeutung war 
als die Berliner, hatte ihren Einzug in die Buchdruckereien zur Folge. 
Die Leipziger Buchdrucker-Innung hatte nämlich den glücklichen Gedanken gehabt, alle damals in 
Deutschland existierenden Setzmaschinen in der Ausstellung zu vereinigen, um so zum ersten Male Ge- 
legenheit zu geben, ihre Leistungen vergleichen zu können. Die Linotype, die „Königin der Zeilengieß- 
maschinen“, wie sie im Ausstellungsbericht des „Journals für Buchdruckerkunst“ genannt wurde, ließ alle 
Mitbewerberinnen weit hinter sich, zumal ihre neue Frakturschrift durch sauberen Satz und Guß einen 
überzeugenden Eindruck auf die besuchenden Buchdrucker machte. So erblühte unmittelbar aus der Aus- 
stellung der Erfolg, daß am 11.Oktober 1897 die ersten beiden Linotypes von dem Geh. Hofrat Edgar Her- 
furth, dem Herausgeber der „Leipziger Neuesten Nachrichten“, in Auftrag gegeben wurden, dem zwei Tage 
später die Konkurrenzzeitung, nämlich das „Leipziger Tageblatt‘, mit einem gleichlautenden Auftrag folgte. 
Der Umstand, daß gerade eine hervorragende Zeitung, wie die „Leipziger Neuesten Nachrichten“, die Lino- 
type zuerst aufstellte, war von größter Bedeutung, und es ist wohl das beste Zeugnis für sie, daß deren 
Inhaber, der mit sicherem Blick und geschickter Hand seinen Verlag und seine Buchdruckerei auf bedeut- 
same redaktionelle, sowie technische Höhe gebracht hatte, später noch 40 Linotypes nachbestellte. Jene 
beiden ersten Linotypes haben bis zu dieser Stunde, also in 30 Jahren, treulich ihren Dienst verrichtet und 
neben ihren jüngeren Schwestern in Ehren bestanden. — eine Tatsache, die für die Dauerhaftigkeit der 
Linotype ein glänzender Beweis ist! 
Aus bescheidenen Anfängen heraus hat sich die Mergenthaler Setzmaschinen-Fabrik G.m.b.H. zu dem 
heutigen Welthaus entwickelt. In zwei kleinen Zimmern, die sich seinerzeit auf dem Hof desSchwartzkopff- 
schen Grundstückes über einem Stall befanden und Teilelager, Buchhalterei, Matrizenlager, Expedition 
und Ausstellungsraum enthielten, wurde der Grundstein gelegt. Die Geschäftsleitung bestand zu jener 
Zeit nur aus Jacques Mayer und Eduard Eich sowie dem Büropersonal, das heute noch im Hause tätig ist, 
nämlich aus den Herren C. A. Albrecht, A. F. Lepold, Fritz Adomzent und Adolf Oggerin. Die Grundsätze,
	        
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