Kapitel VII
Das Kassenwesen des Vereins.
Der Verein begann seine Thätigkeit unter sehr
günstigen finanziellen Anzeichen: Nicht nur gingen in
der kurzen Zeit von November 1828 bis März 1829
1917 Thaler an Mitgliederbeiträgen ein, sondern der
Verein erfreute sich, neben erheblichen Kapitalschen-
kungen, auch anderer, mittelbar geldbringender, Wohl-
thaten: so liess der Maler Gebauer Abzüge der von
ihm : gefertigten Kupferstiche Ihrer Kgl. Hoheiten des
Prinzen und der Prinzessin Wilhelm (unseres nachmaligen
Kaiserpaares) zu Gunsten der Vereinskasse im Handel
erscheinen, Geistliche hielten nach vorangegangener Pre-
digt über die Arbeit für die Gefangenen Kollekten für
den Verein ab, der Komponist August Wilhelm Bach
veranstaltete ein Orgelkonzert zu Gunsten des Vereins u.a.m.
Diesen Einnahmen gegenüber waren die Ausgaben
anfangs nur geringe, sodass der Verein ernstlich Kapital
ansammeln konnte, um den Bau eines eigenen, in den
Statuten vorgesehenen Gefängnisses zu bewirken und
diesem seinem Bestreben auch zur Rechtfertigung seines
sparsamen Vorgehens in den Jahresberichten Ausdruck
verlieh. Auch war er in der Lage, mit grösseren Sum-
men. Unternehmungen zu unterstützen, wie die Anschaf-
fung einer Tretmühle im Arbeitshause (mit 500 Thalern),
die Einrichtung von Handwerksstätten in der Strafanstalt
Spandau etc.
Leider hat die thätige Anteilnahme des Publikums
mit dem Wachsen der Aufgaben nicht gleichen Schritt
gehalten.
Die folgenden Tabellen geben eine Uebersicht über: