Yd —
gemerkt, auch wenn’s mir das Hausmädchen nich gleich
zugeflüstert; als ich in die Thüre trat,‘ setzte sie mit
pfiffigem Ausdruck hinzu. — „Herrgott, aber das Fräu-
lein Alice ist ja hier!“
_ „Steckt sie schon wieder hinter dem Wandschirm?
Raus!“ Paula fuhr wütend auf ihrem unter seiner ‚Last
knackenden Sessel herum, während Alice mit einem:
„Ich wollte nur das: Frühstück für Fräulein hierher
stellen — guten Tag und Adieu, Tante“ — aus dem
Zimmer schlich:
„Ja, er hat. da geschlafen — es ist ganz sicher,
aber er muss ihr auch heiraten,‘ fuhr. Fräulein Winkel-
halter fort, „Frau Windbeutel hat mir heute wieder
das Heiratsversprechen gezeigt.‘
„Wirklich ?‘“
„Wahrhaftigen Gott — — er musste es ja geben von
wegen — — — Sie wissen doch von damals —“
„St.— st — seien Sie still. Meine Schwägerin
liebt so was nich; morgen mehr davon,‘ sagte fein-
fühlend Paula, als sie sah, dass Anna missmutig, all’
diesen Schmutz mit anhörend, an’s Fenster getreten,
„Wie war’s denn gestern bei Radziwills —?*“
„Na, von die Hochzeit in die Hedwigskirche wer-
den: gnädige Frau dann alles noch lesen, aber die
Schönste, so viel ich sagen kann, war wieder die „‚Per-
ponscher‘“ —‘“
„Perponscher‘“ — göttlich!“ Paula schrie vor
Lachen. „Winkelhalter, Sie sind himmlisch !“ ;
„Gnädige Frau, ich kann mich nich helfen, sie ist
nach meiner Ansicht immer die Schönste,‘ sagte Minna
Winkelhalter etwas verlegen, da ihr nicht klar ‚war,
weshalb Paula so lachte und ihr die französische Aus-
sprache des Namens „Perponcher‘“ etwas ungebräuch-
lich war. „So, fertig“ — sie legte Bürste und Kamm
beiseite — „ich danke — und soll ich morgen hierher
vor die Kirche kommen? — — fragte sie ergebungs-
voll — — „Frommel spricht.‘
„Danke — gut — aber hier ist Ihr Frühstück!“
Fräulein Minna Winkelhalter, genannt die Tier-
gyartenpest, frisierte ‚seit beinahe einem Vierteljahr-