\(
giebt — so — — Wollen Sie mich nicht zum Ball-
saal führen — —*“ stiess Anna empört hastig hervor!
„Ach, seien Sie doch nich so, hier ist’s doch so
hübsch. — Wie kosend hier die Ballmusik, wie ge-
dämpft das Plaudern der Gäste zu uns dringt — und
wir zwei ganz allein, wie auf weltvergessener Insel und
da drüben nur ein Paar zärtliche Nachbarn — sehen
Sie ’mal rüber,“ Bob deutete mit der ringgeschmückten
Hand, an derem Gelenk ein funkelndes Goldbracelet
glänzte in das gegenüber liegende Damenzimmer
— „Ihr Gestrenger lässt sich’s auch gut sein —!
Die Geheimrätin Lorbeck hat aber wirklich eine
dauernde Konstitution. — — — Na also — —
seien Sie gemütlich, kleine Gnädige — ich bin auch
kein Menschenfresser —! Wenn ich Dummhbeiten ge-
sprochen habe oder einen faux pas gemacht, seien
Sie nicht böse; ich bin aber in meiner kleinen Politik
gerade so ehrlich, wie mein Vater in der grossen —
Bismarcks hohe Schule. Mein Alter hat das von ihm
gelernt — —! Sehen Sie, ich habe nur so auf den
Zahn fühlen wollen. Konnte mir nämlich nicht denken,
dass Strassburg — verzeihen Sie — platonisch anbetet,
sonst nich’ seine Nummer! Jott, ein toller Knopf!
Kennen uns von Kindesbeinen an, so zu sagen, in
einem Rinnstein gelegen! Sie müssen wissen, mein
Alter bewohnte doch als Staatssekretär die zweite Etage
bei Krauses in der Wilhelmstrasse — na dicht dabei
liegt doch das Palais Strassburg! Stammt noch von
Nicolaus I., nach dessem Geschmack es erbaut, der
hat’s seiner Lieblingsnichte — die Mutter von Prinz
Carl war eine russische Grossfürstin — zur Hochzeit
geschenkt. Fabelhaftes kleines Haus! Man trampelt
auf Lapis lazuli und Malachit — —! Na, Carl und ich,
wir haben als Nachbarskinder die Wilhelmstrasse un-
sicher gemacht — — — und was dann später für
Bälle in dem kleinen Palais arrangiert wurden — so
lange Prinz Johann von Strassburg noch lebte —! Nu
freilich ist’s ganz still, seitdem beide Eltern tot sind!
Oben alles geschlossen — nur unten wohnt Prinz Carl,
wenn er Potsdamer Urlaub nimmt oder zu den Hof-