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2.

Full text: Das dritte Reich / Schlaf, Johannes (Public Domain)

wie einst der alte Simon im Tempel den Zeiland 
erkannt und das Rind, den Rind-vater, in seinen 
Armen gehalten. „Herr, nun laͤssest du deinen 
Diener in Frieden fahren, denn meine Augen haben 
deinen Zeiland gesehen!“ Aber auch sie koͤnnen nur 
geistig angeschaut werden. — 
„uͤber ein Kleines, so werdet ihr mich nicht 
sehen, und aber uͤber ein Kleines, so werdet ihr 
mich sehen; denn ich gehe zum Vater.“ 
uͤber ein Kleines! „Denn tausend Jahre sind 
vor dir wie eine Nachtwache und wie der Tag, 
der gestern vergangen ist!“ 
Und waren die Zeiten nicht erfuͤllt? Die Zeiten 
dessen, deß Mund schweigen wird, des neuen geheimen 
und heimlichen Eigenen, Thaͤters und Schoͤpfers? 
Er dachte es, und zum ersten Mal zuckte ein Ja 
in ihm auf, das sich ihm in den naͤchsten Zeiten 
seltsam bestaͤtigen und fuͤr ihn verhaͤngnisvoll 
werden sollte ... 
3. 
In unsagbaren, halb und halb seherischen Stim⸗ 
mungen versunken, hatte Liesegang, er wußte nicht 
wie lange, dagesessen, als ihn der schrille Ton der 
elektrischen Klingel aufschreckte.
	        
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