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„Geliebte Frau, Du brauchtest bloß diese hiesige Gegend
von das Waggonfenster zu sehen, um Dir eine Villa drin
zu wünschen! Ein Blick, und Du würdest Dir nie nach das
unnatürliche Gelüst nach eine in unsere heimatlichen Riesel—
felder zurücksehnen! Ganz Deutschland könnte man mit das
Prachtmaterial decken, was mir hier zwischen Blumen und
Blüthen und Wald und Bächen in die Hand wächst und
worauf ich sie gestern noch gelegt habe, wo wir einen neuen
Bruch aufgeschlossen haben; der reine Zucker, und vollständig
lieferungsfähig im Moment für Wallot, Thiersch und sämmt—
liche übrige Konkurrenzpläne und Dachdeckerarbeiten erster
und zweiter Ausschreibung fürs neue Reichs-Reichstags—
gebäude. Geliebte meiner Jugend, wie wäre es mit eine
kleine Spritze endlich einmal aus das eklige Nest und ewige
Berlin heraus? Ein Wort telegraphisch oder schriftlich, und
Dein süßes Männeken stellt Dir zum Durchgehen den durch—
gängigsten Salongwagen. Und Alles sollste mitbringen
dürfen: Zahnschmerzen, Kopfweh, Rheumatismus und selbst
Deinen intimsten Freund und Stillen im Hause, die olle
heimtückische Schreiberseele Giftge. Wir kuriren Dir hier
in die liebliche gesunde Luft und reizende Umgegend von
Allen —“
„Lesen Sie ruhig weiter, Jiftje!“ sagte Madam Schönow
zu dem innehaltenden intimen Freunde. „Bald sind wir
jottlob zu Rande. Keen Worte is in det Jeschmiere, was
sich det unsägliche Ungeheuer nicht janz jenau überlegt hat,
um mir zu injuriren. Ja, seien Sie nur janz stille im
Hause, Jiftje; det Theil, wat auf Ihnen jerechnet ist, nehme
ick natürlich ooch auf mir und werde Quittung darüber
ausstellen. Ileich ist der Fuchs mit die letzte Schwanzspitze
aus dem Loch!“
„Unter blühende Mandelbäumen nun wohl nicht,“
las Giftge weiter, „aber dafür doch inmitten von die
reizendste Obstbaumplantage liegt der Punkt, auf dem ich