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Drittes Kapitel

Full text: Villa Schönow / Raabe, Wilhelm (Public Domain)

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stücke — und noch dazu so lange Jahre nach die Geschichte 
mit dem dummen Kriege — ach Gott, die Herrschaften sind 
so lieb und gütig, aber wenn Sie doch nur bloß Herrn 
Schönow sagen wollten, daß er nicht so sehr schlimm und 
gröblich sein Pläsir mit mir haben möchte. Ich weiß ja 
meinetwegen, daß er es vom Herzen gut meinen mag; aber 
es ist doch immer ein Unterschied in der Behandlung, und 
wie er heute mit mir spricht, so hat in meinen jüngeren 
Jahren Keiner mit mir geredet.“ 
„Sie, Doktor Philosophiä — Einjähriger — Einjähriger 
Weichenberg, kommen Sie, kriechen Sie hier mit unter,“ 
murmelte der Kranke. „Ein bißchen Schutz gegen den 
französischen Winterwind giebt doch das Gemaͤuer hier. 
Das Strohbund hat selbstverständlich die löbliche Zimmer⸗ 
gesellenherbergsgesellschaft in der ersten Kompagnie. Grüßen 
Sie auch die Mama auf Ihrer nächsten Postkarte vom 
Unteroffizier Amelung; und wenn Sie —“ 
Seine Worte gingen wieder in ein leises Wimmern 
über und Fräulein Witha Hamelmann reichte plötzlich ganz 
muthig, aber mit lautem Schluchzen ihre Hand hin und 
rief: „O Gerhard — Herr — Amelung!“ und der Herr 
Baumeister Hamelmann wußte nicht mehr ganz ficher, ob 
es für die Nerven seines Töchterleins wie auch seine eigenen 
das Richtige gewesen sei, als er dem Mädchen die Erlaub— 
niß gab, den Korb mit der abgelegten Leinwand, den Wein— 
flaschen, dem gebratenen Huhn und so weiter ihm nachzu⸗ 
tragen nach der Hundstwete.
	        
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