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als Krieg war! O Himmel, wie merkwürdig und traurig
das ist, jetzt so lange nach dem Kriege. Und wir wollen
auch Alle nach altem Leinen suchen; daran soll's gewiß nicht
fehlen, Herr Baumeister!“
„Nur sachte, sachte, Kinderchen! Nicht allzu gewaltsam!“
rief der Vater Hamelmann lächelnd. „Zu Zwanzigtausenden
liegen sie augenblicklich gottlob noch nicht wieder auf den
Feldern herum. Wer weiß, wie bald wir da von Neuem
alle weichen Pfötchen zu Hause brauchen, während die
gröberen Fäuste draußen draufschlagen? Aber in anderer
Weise könntet ihr vielleicht für den gegebenen Fall und also
auch fürs Vaterland wirken, junge Damen. Ueberlegt euch
das mal!“
„Gewiß, gewiß, Herr Hamelmann! Heute Abend noch!
Natürlich! O, es ist ja zu traurig!“
„Nun, dann kommt gut nach Hause, Kinder. Der
Regen hat augenblicklich etwas nachgelassen. Gerathe mir
keine in den Bach oder zwischen den Hecken und Gärten in
den Graben. Wer Equipage hat, kann sie auch vorfahren
lassen.“
„Gummischuhe reichen auch hin, Herr Baumeister.
Gute Nacht, Witha. Gute Nacht, Wittchen. Es ist doch gar
zu traurig mit dem armen Amelung und seinem Fuß aus
dem Franzosenkriege! Es ist ja eigentlich zu lange her!
Das sollte selbst nach dem schlimmsten Kriege nicht vor—
kommen können!“