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Regen und Wind zu machen haben; für jetzt wenden wir
uns wieder zu dem „Wittchen und seinen Fräuleins“.
Die großen Geschäfte sind eben die aufregendsten, und
Jeder, der selber voreinst GCampana e martello mitgespielt
hat, weiß, was für Bedenken es kostet, in der Versteigerung
der Papiere auf das Wirthshaus oder den Schimmel das
Höchste zu bieten. An die Aussicht, Millionen zu gewinnen,
grenzt auch in diesem Falle die Möglichkeit, sich gründlich
zu verspekuliren und all sein Hab und Gut in den Taschen
wenn nicht besserer, so doch glücklicherer oder schlauerer
Nebenmenschen verschwinden zu sehen. Wer das Letztere eben
an seinem ihm genau zugezählten Vermögen von den
buntesten türkischen Bohnen erfahren hat, ist Fräulein
Hroswitha Hamelmann, die aber thut, was ihre herzogliche
Durchlaucht, die Frau Aebtissin Auguste Dorothea, wahr—
scheinlicherweise nicht gethan hat vor achtzig Jahren
ihrem „Kränzchen“ und dem Herrn Geheim- und Abteirath
von Strombeck gegenüber — nämlich vom Stuhl aufspringt,
mit hocherhobenen Händen um den runden Tisch tanzt
und ruft:
„Juchhe! Ratzenkahl! Alles verjubelt bis auf den
letzten Heller! Na, Kinder, ich gönne es euch Allen, nur
der dicken Wirthsmadam da nicht, denn die macht zu meinem
Bankerott doch ein zu phlegmatisch Gesicht. Ei ja, Malchen,
zähle nur nicht länger: es ist sicher, Du hast dem ganzen
Gänsestall sehr nett die Fettfedern ausgezogen.“
„Gänsestall?“ schrie bis auf die dicke Wirthsmadam
ziemlich aufgeregt die gesammte Tafelrunde. „O Du Fuchs im
Gänsespiel! Jeden Morgen, wenn sie ihre Frisur im
Spiegel beguckt, überlegt sie es schon, welch eine Hinterlist
fie im Laufe des Tages gegen uns unschuldige Lämmer
ausüben soll.“
„Dreiundachtzig — achtundachtzig — hundertundzehn
einen Augenblick könntet ihr wohl Ruhe halten,“ meinte