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sonst nur in der Bezwingung von Bier besteht —
total kopfverdreht. Er hat beschlossen, koste es,
was es wolle, gleichfalls ein reicher Mann zu
werden, will von morgen an Tag und Nacht studieren
und gibt sich dem Wahne hin, damit das Rezept
zum Goldmachen in der Hand zu haben. Mit
Richard hat er Brüderschaft getrunken, und der
überlegt eben, in welchem Zimmer man den Kandi⸗
daten zur sehr notwendigen Ruhe bringen könnte.
Schließlich bildet sich in dem gemütlichen Rauch—
zimmer ein Familientisch, an dem Papa Kreiser
auftaut und zu erzählen anfängt. Richard sitzt
neben ihm, und Aennchen und Albert geben sich
fortwährend Küsse. Nachher kommen auch Hedwig
und der Oelfabrikant hinzu, und während nebenan
die Musik spielt und Klaus die Française komman⸗
diert, erzählt Papa von seiner einstigen Armut in
dem überlegenen Tone eines vornehm situierten
Mannes.
Plötzlich aber hält er an und sieht etwas be—
leidigt nach dem Stuhl in der Ecke, auf dem Klara
eingeschlafen ist. Richard will sie wecken, aber
Papa duldet das doch nicht. Alle treten heran,
und der Oelfabrikant leuchtet ihr mit der schweren
Bronzelampe ins Gesicht.
„Laßt sie schlafen,“ sagte Papa milde, „sie
wird sehr müde sein.“ Und er erzählt jetzt den