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Sechzehntes Kapitel

Full text: Alltagsleute / Meyer-Förster, Wilhelm (Public Domain)

G 181 
entgegengesetzte Ansicht aufdrängen. Die Aufwarte— 
frau, die man gemietet hatte, war natürlich nicht 
mehr anwesend, aber die Lampe brannte, der Ofen 
war hübsch warm, Hedwigs Hyazinthen dufteten, 
und auf dem Tische stand die prachtvolle Tee— 
maschine, die Anna, das heißt der Justizrat, dem 
jungen Paare als Glanzstück in den Haushalt ge— 
schenkt hatte. 
Das alles war — einzig die Bilder aus— 
genommen — fast schöner und reicher als Klaras 
bisheriges Heim, und Richard seinerseits fand die 
Wohnung großartig. So war denn Klara Hänisch 
in den Hafen der Ehe eingelaufen, und sie betete 
dankbaren und aufrichtigen Herzens um die Kraft, 
in das neue fremde Leben sich hineinfinden und 
ihrem Manne eine gute Frau werden zu können. 
Ein Meer von Häusern lag zwischen ihr und der 
Mutter, ein Meer auch zwischen beider Vergangen⸗ 
heit und Zukunft. 
Siebzehntes Kapitel 
Es ist ein merkwürdiges Ding, wenn jemand 
von der Gutmütigkeit andrer zu leben hat. Schani⸗ 
Richard führte wahrhaftig kein leichtes Amt, aber 
sein Lohn wurde ihm nur in Gestalt von Trink—⸗ 
geldern ausbezahlt, und daß gerade jetzt der
	        
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