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gereist, um überall sich und den Farben seines Klubs
Ehre auf Ehre zu erobern und dem Namen des
S.K. B. 1879 eine internationale Berühmtheit zu
verschaffen. Das konnte und wollte ihm sein Klub
nie vergessen, und allein sein Name bedeutete heute
in ihm noch eine That — einen Sieg, so frisch, als
wäre er erst gestern erfochten.
Jetzt war der Meister dick geworden und
schwamm nur noch „zu seinem eigenen Vergnügen“,
wie er sagte. Wenn er in's Wasser ging, sah ihm
noch jeder nach. Aber nur bei der älteren Generation
lebte noch die Erinnerung an jenen furchtbaren
Schwimmer, der mit der phänomenalen Kraft und
Wucht seiner Leistungen einfach alles andere tot—
geschlagen hatte. Brüning selbst hatte ohne großes
Bedauern seinen Erfolgen Lebewohl gesagt, sich dem
Sportsleben im allgemeinen zugewandt und ließ jetzt
rennen. Uebrigens verstand er nichts von Pferden.
Zuweilen noch, aber doch nur selten, erschien
er an einem Uebungsabend oder auf einer Veran—
staltung seines alten Klubs. Wenn er kam, erhob
sich ein allgemeines Hurrah, denn er war allgemein
beliebt, weil er ein nobler Kerl war: immer lustig
und aufgelegt, immer bereit zu helfen mit Geld und
Mackay, Der Schwimmer.