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auf sich selbst getäuscht. Allmählich in diesen letzten
Jahren, und immer mehr und mehr, hatte er sich
daran gewöhnt, nur sich zu sehen, nur seine Siege,
nur seine Triumphe. So war er dahin gekommen,
den Erfolgen anderer keine Bedeutung beizulegen,
sie zu übersehen, soweit es anging. Gewiß, darüber
war kein Zweifel: sein Name war der berühmteste
unter allen, sein Erfolg beispiellos, sein Ruhm
weiter gedrungen, als der Ruhm irgend eines
deutschen Schwimmers bisher ...
Aber wie viel andere Namen wurden nicht auch
neben, nicht mit dem seinen zusammen genannt,
wenn man von den Meistern des Schwimmens
sprach: alte Namen und neue, alle Tage neue
Er war nicht der einzige, der Meister hieß. Da gab
es eine Menge von Meisterschaften, selbst in Deutsch—
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nicht beteiligt hatte, gar nicht hatte beteiligen können,
schon allein, weil Zeit und Raumentfernung und
Satzungen es verboten. Da gab es ferner die
Meisterschaften im Mehrkampf, unter denen er nur
eine einzige, die bei seinem ersten und letzten Ver—
such errungene, sein eigen nannte. Dann endlich die
Spring⸗Meisterschaften ... Doch daran mochte er gar
nicht mehr denken! — Also: nicht auf einer Brust