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er sich zu diesem Zwecke gekauft hatte — das erste
Mal seit für ihn undenkbarer Zeit, daß er die blau—
weißen Farben seines Klubs nicht führte ...
Ein seltsames Bild, dieses jeden Abend: der
nicht große, aber hohe Raum halb im Dunkeln, nur
schlecht beleuchtet von ein paar flackernden Gas—
flammen, und unregelmäßig, oft kaum erwärmt.
Das schwarze, stille Wasserbecken, eine hohle Tiefe
ohne Grund. Hier und da hinter den verhängten
Nischen ein vereinzelter Badegast, der sich langsam
auszieht, langsam ins Wasser geht und langsam
wieder heraus. Kein Rufen und Lärmen, wie sonst
in allen Bädern — kaum ein Gespräch; ein eisiges,
unheimliches Schweigen, einzig unterbrochen zu⸗
weilen durch das plötzliche Schnauben des Dampfes,
der an einer fehlerhaften Stelle der Wärmeröhren
pfeifend herausschießt, um wie eine Sommerwolke
schnell zu verfliegen. Dann kommt Felder, greift
rasch mit einem kurzangebundenen „Guten Abend“
nach seinen Sachen, steigt zur Gallerie hinauf, wo
er sich schnell entkleidet — und nach wenigen Minuten
bereits hallt und rauscht das Wasser unter seinen
ersten Sprüngen. Da giebt es nicht erst lange Ab—
kühlung und Abreibung und bedächtiges Ueberlegen:
ein einziges Emporstrecken der Arme, ein Dehnen