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Full text: Der Schwimmer / Mackay, John Henry (Public Domain)

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seinem Winterschlaf für eine Weile aufstörten: ein 
fanatischer Naturmensch, der durch den tiefsten 
Schnee in bloßen Sandalen herkam, um sich unter 
der kältesten Douche zu erwärmen; ein uralter 
Doktor, Medizinalrat ꝛc., p. p., der auf den Schlag 
der Stunde kam, sich geräuschlos entkleidete und 
seinen dürren Körper für genau zwei Minuten am 
untersten Ende des Bassins ins Wasser tauchte, wobei 
er sich krampfhaft an der Leiter festklammerte; ein 
kleiner Judenjunge, der auf den Befehl seiner Eltern 
kam, die es offenbar für sehr gesund hielten, wenn 
er sich nach langem Zaudern endlich entschloß, in's 
Wasser zu springen, einmal herumzuschwimmen, und 
dann eine halbe Stunde lang noch bebend vor Angst 
und zitternd vor Frost mit bloßen Füßen auf dem 
kalten Steinboden zu stehen, und mit großen, 
staunenden Augen Felders Sprüngen zuzusehen; 
und dann noch einer oder zwei von denen, die es 
„nicht lassen konnten“ — keine großen Schwimmer, 
aber passionierte Wasserratten, denen diese köst— 
liche Erfrischung einer täglichen Hautreizung Be⸗ 
dürfnis geworden war. 
Keiner von ihnen allen wußte, wer Felder war 
und was ihn hierher brachte. Er trug ein einfaches 
Trikot und eine Badehose ohne jedes Abzeichen, die
	        
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