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Wieder daheim

Full text: Die Berliner Familie / Graeser, Erdmann (Public Domain)

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Die Berliner Familie 
den vier Wochen verändert habe. Der alte 
Fritz reitet noch immer nach dem Rathaus, 
die Hitze und der Asphaltpflasterge —ruch sind 
geblieben, aber die Buddelei ist jetzt auf der 
anderen Straßenseite, und die Uhr am 
Friedrichsbahnhof ist nicht mehr verklebt — 
sie steht nur. 
Aber die Menschheit hat offenbar noch 
mehr zu tun als früher — man merkt's an 
den halben Antworten und dem Davonstür— 
men, wenn man eine Auskunft erbittet. Nein, 
man ist draußen an der See, im Gebirge 
verbauert, eingerostet, zum Tölpel gewor— 
den. Wie Angst überkommt es einen, ob 
man sich wieder in dem Wirrwarr einleben 
wird. Vielleicht gehört man jetzt schon zum 
alten Eisen und täte besser, irgendwo in 
einem stillen Winkel seinen Lebensabend zu 
verbringen? Selbst der Droschkenkutscher 
hält einen für einen Provinzialen und 
brüstet sih. „Warenhaus Wertheim,“ sagt 
er gebieterisch und zeigt, beim Vorüber— 
fahren, mit dem Peitschenstiel auf das Sand— 
steingebäude. 
Nun hält der Wagen vor der Haustür, 
aber niemand nimmt Notiz davon. Der 
Kutscher zerrt verachtungsvoll Sack und Pack
	        
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