Path:
Vierzehntes Kapitel. In Wuthenow am See

Full text: Schach von Wuthenow / Fontane, Theodor (Public Domain)

Schach von Wuthenow. 
175 
Stuw, un setten sich en beten dahl. Mien oll 
Kreepsch is joa nu groad bie't Pierd und schütt't 
em wat in. Awers keen Viertelstunn mihr, junge 
Herr, denn hebben's ehren Koffe. Un ook wat 
dato. De oll Semmelfru von Herzberg wihr 
joa all hier.“ 
Unter diesen Worten war Schach in Kreep⸗ 
schens gute Stube getreten. Alles darin war sauber 
und rein, nur die Luft nicht. Ein eigenthüm— 
licher Geruch herrschte vor, der von einem Pfeffer⸗ 
und Koriander-Mixtum herrührte, das die Kreep⸗ 
schen als Mottenvertreibungsmittel in die Sopha— 
ecken gesteckt hatte. Schach öffnete deshalb das 
Fenster, kettelte den Haken ein, und war nun 
erst im Stande, sich all der Kleinigkeiten zu 
freun, die die „gute Stube“ schmückten. Ueber 
dem Sopha hingen zwei kleine Kalenderbildchen, 
Anekdoten aus dem Leben des Großen Königs 
darstellend, „Du, du“ stand unter dem einen, 
und „Bon soir, Messieurs“ unter dem andern. 
Um die Bilderchen und ihre Goldborte herum 
hingen zwei dicke Immortellenkränze mit schwarzen 
und weißen Schleifen daran, während auf dem 
kleinen, niedrigen Ofen eine Vase mit Zittergras 
stand. Das Hauptschmuckstück aber war ein 
Schilderhäuschen mit rothem Dach, in dem früher,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.