ein. Dabei. kam ihm allerhand in den Sinn, was
ihm eigentlich zu tun obgelegen hätte.
Er hätte an Friederike schreiben sollen, die
er gleich am Morgen nach dem Tode des Kindes
nach Stralsund zu Verwandten geschickt hatte. Auch
musste das Notwendigste an Büchern und Kleidung
aus dem Schulhaus geholt werden, wenn er heut
vor Nacht noch die Insel verlassen wollte. Wo er
eigentlich hin wollte, was er für die nächste Zu-
kunft beginnen wollte, die vollständig dunkel und
aussichtslos vor ihm lag, darüber dachte er nicht
einmal.
Es war, als ob ein dunkles Gefühl ihn be-
herrsche, dass nach dem Wiedersehen und dem Ab-
schied von Anna doch alles weit anders werden
müsse, als er es jetzt zusammenklügelte.
Müde vom Denken und Grübeln, von qual-
vollen Selbstmartern, kehrte er endlich in einem
bescheidenen Wirtshaus ein, in dem er sich ein
kleines Hofzimmer anweisen liess und etwas zu essen
bestellte. Ehe aber der Kellner ihm noch die ge-
wünschte Mahlzeit gebracht hatte, lag er schon
ausgestreckt auf dem schmalen Bett und schlief den
traumlosen, bleiernen Schlaf der Seelenübermüdeten.
Als er aufwachte, schlug es halb sechs.
Er hatte gerade noch Zeit, den Weg nach der
Bucht zurückzulegen.
Der Sturm hatte ein wenig nachgelassen. Auch
war de‘ Himmel nicht mehr so gleichmässig dick-
grau, wie während der ganzen letzten Sturmwoche.
Die Wolken hingen in vielfarbigen Fetzen umher,
in allerhand Schattierungen vom tiefsten Schwarz-
blau bis zum weisslichen Grau. Jetzt brach sogar
die Abendsonne durch eine düstere, blauschwarze