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Erstes Buch I. Aus früher Zeit

Full text: Lieder und Gedichte / Rodenberg, Julius (Public Domain)

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Bald das Jauchzen, bald die Trauer, 
In der aufgeregten Brust — 
Und noch halb in Winterschauer, 
Und schon halb in Frühlingslust. 
Bald ein ungestümes Ringen, 
Bald ein Frieden, sonntagsstill — 
O was wirst Du mir noch bringen, 
Schöner, stürmischer April? 
Nachtfrost. 
Nachtfrost, Du schadenfroher Gesell, 
Hast mir meine schönen Blumen verdorben! 
Schien Dir die Frühlingssonne zu hell, 
Ist Dir der Winter zu früh gestorben? 
Dich hat wohl geärgert die blühende Pracht, 
Der Waldesduft an den Bergeswänden — 
Da hast Du Dich nächtens aufgemacht, 
Und um Dich geschlagen mit täppischen Händen. 
Hast wacker zerzaust in Wald und Flur 
Das Werk von vielen sonnigen Tagen — 
Die armen Blumen! — doch warte nur, 
Ich werde Dich bei der Sonne verklagen! 
Mailied. 
Die Sonne hat ihren goldnen Schein 
Ueber die Welt ergossen; 
Maiglöckchen duften am Wiesenrain, 
Waldlilien und Veilchen sprossen.
	        
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