Srite Aufführung der Schweizerkamilie. 229
noch der Mad. Eunicke, für welche sie allerdings ganz vor⸗
züglich geeignet schien, zugetheilt ist; dieselbe ist der Mslle
Herbst — übertragen worden“ Und um sich noch einen
rechten Spaß dabei zu machen, war die Schein⸗Antwort mit
der Ueberschrift „Königliches National-Theater“ versehen wor—
den, als ob dieses sie in die Zeitung gegeben hätte, eine
zweifellose Absichtlichkeit, die die Spenersche Zeitung in der
nächsten Nummer für ein Setzer-Versehen erklärte.
Am 21. November 1810 ging denn auch die Schweizer⸗
familie, mit Misle Herbst als Emmeline, in Scene. Die
Stimmung war gespannt. Es kam gleich zu störenden Auf—
tritten. Hören wir den ungedruckten Polizeibericht Gruner's
an den König, mit der sichtlichen Tendenz, die Sache nicht
aufzubauschen. „Im Schauspielhause, wo man gestern Abend
eine Cabale gegen Demoiselle Herbst erwartete, ging alles
ruhig ab. Sie wurde herausgerufen und beklatscht. Nur
wenige pochten bei ihrem Auftreten.“ Der eigentliche Accent
liegt natürlich auf dem ersten und letzten Satze, das übrige
steht abschwächend dazwischen. Hält man diese Vorgänge im
Auge, so nimmt sich doch vielleicht Friedrich Schulz' oben
angeführter Theaterbericht über die Schweizerfamilie anders
aus, als er auf den ersten Blick erscheinen möchte. Man
bemerkt, wie in für Eingeweihte allerdings noch verständ—
lichen Worten von der Opposition gegen das Singspiel und
von der nicht völlig genügenden Leistung der Herbst ge—
sprochen wird.
VUeber das, was nun folgte, befinden sich auf dem Ge—
—AV — — auf denen ich fuße. Sie
FJ uns als die Mitte der Campagne gegen die Herbst
en Major von Möllendorff.