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Varnhagen und das junge Deutschland

Full text: Gutzkow-Funde / Houben, Heinrich Hubert (Public Domain)

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tragen möchten; so ist dies eine gewiß sehr unschuldige Pro— 
paganda, der ich Sie zu affiliiren suche. 
Es mag jetzt ein Jahr her seyn, daß ich Sie bat, etwas 
für mich zu schreiben. Jetzt will ich Sie nur zum Lesen 
veranlassen. Sie können mir diesmal ungescheut zusagen: denn 
ich versichre Sie, ich mache keinen Gebrauch davon. 
Genehmigen Sie die Versicherung meiner dauernden und 
aufrichtigen Hochachtung! Gutzkow, 
p. A. der Frau General-Consul Freinsheim. 
Frankft. a. M., 22. Sept. 36. 
Der in diesem Brief genannte Artikel?) über Varnhagens 
„Gallerie von Bildnissen aus Rahels Umgang und Briefwechsel“ 
hatte nun durchaus nicht den erhofften Erfolg, denn auf ihn 
bezieht sich wohl, was Varnhagen am 1. Juli 1836 an L. Tieck 
schreibt: 
„.. . hat er Genelli] geschmäht und gelästert, wo er früher 
angebetet, — es sei ihm verziehen! Wie ich es auch Gutzkow 
verzeihe, daß er das mir theuerste Andenken auf brutale Weise 
beruhrt hat. Es thut mir nur leid um ihn. Ich bin für 
Rahel, wie auch für mich selbst, in diesem Betracht fest u. 
sicher, u. was die Leute sagen, kann ich sehr leicht beruhen 
lassen. Lebte Rahel, so hätte ich allerdings die leiseste 
Empfindlichkeit für sie, u. ich würde manches nicht aussagen, 
andres ernstlicher aufnehmen; aber so ...! Die Lebenden 
will ich überhaupt geschont wissen, u. ich glaube, daß ich es 
meinerseits nur allzu sehr gethan habe; in welchem Maße, 
lönnte nur der beurtheilen, der einsähe, was alles in meinen 
— DDD 
Im Herbst 1837 scheint dann gelegentlich eines Aufenthaltes 
Gutzkows in Berlin eine flüchtige Begegnung zwischen ihnen 
stattgefunden zu haben; Zeugnis dafür ist nachstehendes Billet; 
welcher Artikel hier gemeint ist, ließ sich nicht feststellen: 
Sr. Hochwohlgeboren 
Herrn von Varnhagen. 
Leider hab' ich nur ein Erxemplar des Artikels bey mir u. 
dieses ist beim Auspacken aus dem Reisekoffer nicht ganz un— 
Houben, Gutzkow-Funde.
	        
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