Blüchers Tod und Beisetzung.
so hohem Grade gewordenen Wohlthaten und das ge—
schenkte Vertrauen und empfehle meine Frau Ew. Majestät
Gnade.“
Nach herzlichem Abschied verließ der König, seinem
Getreuen gute Besserung wünschend, das Krankenzimmer.
Sechs Tage später, am 12. September 1819 vormittags
10 Uhr, hauchte der kühne Held unter dem Donner des
Geschütz- und Gewehrfeuers der in der unmittelbaren Um—
gebung seines Schlosses manövrierenden Truppen seinen
Geist aus.
Der Feldmarschall wurde vorübergehend in der Kirche
zu Woigwitz beigesetzt. Nach Jahresfrist war das Grab—
mal an der Stelle in der Nähe des Schlosses Krieblowitz,
welche der Verewigte bei Lebzeiten zu seiner Ruhestätte
bestimmt hatte, fertiggestellt. Am 16. Oktober 1820, dem
Jahrestage des blutigen Sieges von Möckern, wurden die
Gebeine des unvergeßlichen Marschalls mit großer Leichen—
parade nach der Gruft übergeführt. Durch die Kunst des
Professors Otto, der die Einbalsamierung ausgeführt
hatte, fand sich die Leiche so schön erhalten, daß die Züge
des Helden noch einmal gezeigt und gesehen werden
konnten. Nachdem der Sarg geschlossen worden war, hielt
mein Vater in der Kirche zu Woigwitz nach militärischem
Brauch, als Adjutant des großen Toten, folgende tief—
empfundene Rede:
„Am Sarge des großen fürstlichen Helden soll ich
den äußeren Gang seines Lebens und seiner Dienst—
verhältnisse darstellen. Es ist löblich und meist auch an—
gemessen, bei solcher Gelegenheit an die Verdienste des
Verstorbenen zu erinnern, denn die bleiche Erinnerung
selbst an große Männer weilt nur kurz auf dem Grabe,
schnell erblaßt sie und versinkt in die finstere Tiefe, ver—
bindet sich in der dunklen Einsamkeit des Grabes mit