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VI. Kapitel. Meine erste Wirksamkeit an den königlichen Theatern in Berlin. 1868-1870

Full text: Erinnerungen aus meinem Leben / Strantz, Ferdinand von (Public Domain)

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Regisseur an der Kgl. Oper. 
dieses Instituts übertragen wurde; er trat jetzt an meine 
Stelle. 
Um mich den königlichen Theatern aber zu erhalten, 
wurde mir die Regie der Königlichen Oper angetragen, die 
ich auf wiederholtes Zureden meines hochverehrten Chefs 
auch schließlich annahm. Damals erhielt ich ein Schreiben 
von Herrn von Hülsen, in welchem es hieß: „Ich kann bei 
dieser Gelegenheit Ihnen nur von neuem meine vollste 
Zufriedenheit und Anerkennung, sowie meinen wärmsten 
Dank für Ihren unermüdlichen Fleiß und Ihre seltene 
Ausdauer aussprechen und behalte mir vor, diesen meinen 
Dank auch noch in anderer Weise zu bethätigen.“ 
Das Schauspiel-Personal veranstaltete mir zu Ehren 
ein Abschiedssouper, an welchem auch Herr von Hülsen teil— 
nahm. Ich bekam an diesem Abend manches freundliche 
liebevolle Wort zu hören. 
Von Ludwig Dessoir erhielt ich die in Faksimile bei— 
gefügten Zeilen. 
Direktor Hein und ich, wir waren dahin überein— 
gekommen, uns bis auf weiteres in unserer neuen Thätig— 
keit gegenseitig zu unterstützen. Die Mitglieder der Oper 
kamen meinen Wünschen in liebenswürdigster Weise ent— 
gegen und so konnte ich die wenigen Opernvorstellungen 
bis 4um Schluß der Saison ohne jegliche Störung leiten. 
Zu meiner Erholung begab ich mich bei Eintritt der 
Ferien auf Reisen. Nach kurzem Aufenthalt in Leipzig 
besuchte ich zunächst am 21. Juni Friedrich Haase in 
Coburg. Von dort reiste ich am 22. Juni nach München. 
wo ich mit meinem Chef zusammen traf, um tags darauf 
der Generalprobe des ersten Aktes der Walküre im Hof— 
theater beizuwohnen. Herr von Hülsen war von derselben 
derartig begeistert, daß er gleich dem Hausminister von 
Schleinitz in Berlin in einem Telegramm von dem
	        
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