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Auszug aus dem offiziellen Bericht des Reichstages vom 16. Oktober 1894. Die Einsperrung der Gräfin Schimmelmann

Full text: Streiflichter aus meinem Leben am deutschen Hofe, unter baltischen Fischern,und Berliner Sozialisten und im Gefängnis, einschließlich "Ein Daheim in der Fremde" / Schimmelmann, Adeline von (Public Domain)

Preßstimmen. 
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Dagens Npyheder, 
Sonnabend, 18. Oktober 1894. 
Es ist ein Faktum, daß die Gräfin durch Gewalt und Betrug in 
das Hospital gebracht ist und das gänzlich gegen ihren Willen. Niemand 
hatte ein Recht, sie dort als Patientin zu behandeln, ob es nun der 
Doktor oder irgend jemand anders war. 
Diese Seite der Sache hatte die Berlingsche nicht ganz klar dar— 
gestellt. Somit ist die öffentliche Erklärung Pontoppidans inkorrekt, da 
er zu beweisen sucht, daß die gewaltsame Entführung der Gräfin in das 
Hospital durch ihren geistigen Zustand zu rechtfertigen gewesen wäre — 
eine willkürliche Verdrehung der Wahrheit. ... 
Da ist auch noch eine Seite der Sache, die bisher noch nicht ge— 
nügend von der Presse beleuchtet worden ist, das ist die rohe und brutale 
Behandlung, der die Gräfin in Dr. Pontoppidans sechster Abteilung aus— 
gesetzt war; diese ist jetzt ans Licht gezogen worden. Die Behandlung 
war so empörend, daß sie selbst die ungebildetsten und wenig zartfühlendsten 
Leute erröten machen muß aus Scham für unser Land. Die Behandlung 
dort war genug, um die Gräfin wahnsinnig machen zu können, wie gesund 
sie auch vorher hat sein mögen. 
Nationaltidende. 
18. Juli 189585. 
So wurde sie in diesem Gang durch Herrn Pontoppidan gefangen 
gehalten zwischen tobenden und gewaltthätigen Tollen, in beständiger 
Gefahr, daß diese in ihre Zelle — deren Thüre immer weit offen ge— 
halten wurde — eindrängen, und das Faktum, daß sie im vollen Besitze 
aller ihrer Geisteskräfte war, muß ihr Leiden nur noch bedeutend er— 
höht haben. 
Und dies alles ging vor sich ohne die dazu nötige Erlaubnis der 
Regierung und dauerte vom 21. Februar bis 28 März. 
Am 28. März wurde sie ohne die dazu erforderliche Ordre des 
Justizministers nach Ohringe gebracht — von dort ward sie entlassen mit 
einem Atteste des Oberarztes Hhelwig, daß sie völlig normal gewesen 
sei, das heißt, daß das Attest des Dr. Pontoppidan ein falsches gewesen 
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