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plauder und Zusehen bei den ferneren Wettfahrten ver—
schwinden die Stunden im Fluge. Die Sonne versinkt hinter
den Bäumen der Uferparks. Das letzte Rennen des Tages
ist vorüber. In den Blumenschiffen wie in den Schenken,
Zelten und Restaurants am Ufer entzünden sich die
Lampen. Man läßt sich hier wie dort an den Tischen zum
späten Mittag nieder. Immer reizender, immer phantastischer
und märchenhafter wird der allgemeine Anblick. Der Strom
strahlt den ausgestirnten reinen Nachthimmel, das bunte
Flimmern improvisierter Illuminationen der Hausboote und
Ufer, den feurigen Schein des Funkenregens der aufzischenden
Raketen und Schwärmer, den vielfarbigen Sternenfall der
Leuchtkugeln hier und da entzündeter, prasselnder, knattern—
der Feuerwerke zitternd wieder. Zwischen all diesem
Schimmer, Glitzern und Gefunkel bewegen sich sanft gleitend
unter leisen Ruderschlägen die Nachen und Gondeln, rasch
und stoßweise pfauchend und rauschend die Dampfbarkassen
strandauf- und abwärts. Gesang und Musik ertönt aus
Booten und Blumenschiffen. Auf dem hell erleuchteten Deck
dieses und jenes Hausbootes drehen oder schieben sich viel—
mehr die Paare im langsamen, steifen englischen Walzer.
In solchem phantastischen Finale, einem Wirklichkeit ge—
wordenen anmutigen und seltsamen Sommernachtstraum voll
fremdartigen Glanzes und Reizes klingt der Regattatag zu
Henley aus.