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jene notwendige Sperrung dennoch die Wasserverbindung
nicht verhindert wird.
Herr v. Goßler, in dessen Beisein zwei Monate vor
unserer Fahrt die feierliche Eröffnung der Schleuse an dem
die Elbinger Weichsel schließenden Deich stattgefunden hatte,
wies uns mit wohlberechtigtem und begreiflichem frohen Stolz
dies große segensreiche Werk, das er „in gewissem Sinne
sein“ nennen kann: auf den so mächtig und doch so ge⸗
bändigt und seiner furchtbaren Macht, zu schaden, beraubt,
dem Meere zuflutenden Strom; auf die festen breiten Deiche,
die Schleusen, die blühenden neuen Ansiedlungen an der
ihm durch Menschenkunst und Energie bereiteten Mündung
und längs seines Laufes; die auf fetter Uferweide grasenden
Rinder und Pferde. Er gedachte mit Dank und warmer
Anerkennung der Personen und der Tätigkeit der Männer,
welche die Ausführer des Unternehmens gewesen sind, des
jetzigen Oberregierungsrats, damaligen Regierungsrats und
Vorsitzenden der Ausführungskommission Dr. Müller, des
technischen Leiters Geh. Baurats Müller, des Regierungs⸗
baumeisters Ortloff, des Bauinspektors Rudolph, des Wasser⸗
bauinspektors, jetzt Baurats in Memel, Rhode und des Re—
gierungsbaumeisters Schneider, jetzt Wasserbauinspektors in
Düsseldorf.
Wir hatten den Dampfer wieder bestiegen und fuhren
auf dem breiten regulierten oder vielmehr erst hierher ge⸗
lenkter Strom aufwärts bis über das Danziger Haupt
hinaus, bis dahin, wo die Elbinger Weichsel sich östlich da⸗
von abzweigt. In der Nähe eines Dorfes Stutthoff, das
eine kleine Strecke vom Ufer abliegt, legte der Dampfer an,
und wir verließen ihn, um dort hinzugehen, wo das be—
stellte Mittag für uns bereitet sein sollte. Daß der Besuch
des verehrten Oberpräsidenten bevorstände, war angekündigt.