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haben den Verewigten seine früheren Schüler und
Seminaristen, sowie andere zahlreiche Verehrer auf
dem Fürstengraben von Jena, dieser via triumphalis
der Stadt, ein Denkmal errichtet. Der von Donndorf
modellirte Kopf giebt seine interessanten Züge, sein
lebhaftes Auge wie den von. Ernst. und Schelmerei
umspielten Mund vortrefflich wieder. Er war ein
Original, von dem mein‘Freund R. Stier mit Recht
schreibt, „dass es wohl abstossen, Niemanden aber
gleichgültig lassen konnte.“ Beweglich wie Queck-
Silber, bald herzlich lachend, im nächsten Augenblicke
bitter streng, war diese seine Persönlichkeit manchem
seiner Schüler nicht sympathisch, aber die meisten
von ihnen werden seiner Methode Hochachtung zollen
und an den frischen, fröhlichen Ton seiner Schule
gern und dankbar zurückdenken. „Da war nichts
von Pedanterie auf Seiten der Lehrer, noch von
Kopfhängerei unter den Schülern.“ Stoy war ein
Anhänger Pestalozzi’s und Jean Paul’s Wort: „Heiter-
keit ist der Himmel, unter dem alles gedeiht“, scheint
sein Leitstern gewesen zu sein. Die Lehrer waren
meist junge Leute, die unser Fühlen und. Denken
verstanden, uns auch ausserhalb der Klasse persön-
lich nahe traten, ja mit denen wir‘ uns auf dem
Turnplatz im Winter fröhlich schneeballten. Unter
ihnen nenne ich als solche,. denen ich persönlich
besonders Förderung verdanke, Friedr. Bartholomai
(+ 1878 als Beamter am statist. Büreau zu Berlin)
und G. Credner (Seminar-Director a. D. in Bremen).
Wir Knaben gingen gern zur Schule, lernten mit
Eifer und arbeiteten manchmal: freiwillig mehr als
aufgegeben: war: Zum Beweis, wie eigenartig und
anregend der Unterricht war, will ich Einiges aus