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I. Ahnen und Eltern. Weimar - Jena

Full text: Eine Selbstbiographie / Koch, Robert (Public Domain)

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Dar er hierin ‚eine unverdiente Kränkung erblickte 
und um Wiederanstellung einkam, tröstete ihn ein 
sehr freundlicher Brief des Minister - Präsidenten 
v. Watzdorf und im Jahre 1853 wurde er dann auch 
wieder in seine alte Stellung, mit 600 Thalern Gehalt, 
eingesetzt, die er bis kurz vor seinem Tode inne 
hatte, wo er, auf seinen Wunsch und mit dem Titel 
eines Amtsraths, pensionirt ward. Dass er zeitlebens 
Subalternbeamter blieb und nicht in eine Richterstelle 
aufrückte, war übrigens sein eigenes Verschulden, 
da er von Jena, wo er sein schönes Haus besass, 
liebe Verwandte hatte und sich wohl fühlte, nicht 
weg versetzt werden mochte und daher fördernde 
Anerbietungen nach auswärts ausschlug. Auch bei 
der Sparkasse in Jena, wo er im Nebenamte thätig 
war, bekleidete er aus eigenem Willen nicht die 
Directorstelle. Die dünkte ihm zu verantwortungs- 
voll und desshalb begnügte er sich mit der Stellung 
eines Buchhalters. 
Von seinem Gehalte (selbst bei Einschluss der 
Sparkasse) hätte er, mit einer Familie von 5 Kindern, 
auch bei bescheidensten Ansprüchen, nicht leben 
können. Er vermochte es nur, und sich zudem den 
Genuss bequemeren Wohnens in eigenem. Hause 
sowie den eines grossen Gartens dadurch zu gönnen, 
dass er von seinen Eltern ein hübsches Erbe an 
Aeckern, Wiesen, Waldrevier und an Baargeld er- 
halten hatte und dadurch, dass er ein guter Wirth 
war. Seine Haushaltungsbücher führte er muster- 
haft und war durchaus sparsam und haushälterisch. 
Der einzige Luxus, den er sich gestattete, war 
sein Haus-Garten, den er nach und nach zu einer 
Sehenswürdigkeit Jenas herausputzte und in welchem
	        
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