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Dar er hierin ‚eine unverdiente Kränkung erblickte
und um Wiederanstellung einkam, tröstete ihn ein
sehr freundlicher Brief des Minister - Präsidenten
v. Watzdorf und im Jahre 1853 wurde er dann auch
wieder in seine alte Stellung, mit 600 Thalern Gehalt,
eingesetzt, die er bis kurz vor seinem Tode inne
hatte, wo er, auf seinen Wunsch und mit dem Titel
eines Amtsraths, pensionirt ward. Dass er zeitlebens
Subalternbeamter blieb und nicht in eine Richterstelle
aufrückte, war übrigens sein eigenes Verschulden,
da er von Jena, wo er sein schönes Haus besass,
liebe Verwandte hatte und sich wohl fühlte, nicht
weg versetzt werden mochte und daher fördernde
Anerbietungen nach auswärts ausschlug. Auch bei
der Sparkasse in Jena, wo er im Nebenamte thätig
war, bekleidete er aus eigenem Willen nicht die
Directorstelle. Die dünkte ihm zu verantwortungs-
voll und desshalb begnügte er sich mit der Stellung
eines Buchhalters.
Von seinem Gehalte (selbst bei Einschluss der
Sparkasse) hätte er, mit einer Familie von 5 Kindern,
auch bei bescheidensten Ansprüchen, nicht leben
können. Er vermochte es nur, und sich zudem den
Genuss bequemeren Wohnens in eigenem. Hause
sowie den eines grossen Gartens dadurch zu gönnen,
dass er von seinen Eltern ein hübsches Erbe an
Aeckern, Wiesen, Waldrevier und an Baargeld er-
halten hatte und dadurch, dass er ein guter Wirth
war. Seine Haushaltungsbücher führte er muster-
haft und war durchaus sparsam und haushälterisch.
Der einzige Luxus, den er sich gestattete, war
sein Haus-Garten, den er nach und nach zu einer
Sehenswürdigkeit Jenas herausputzte und in welchem