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Personen zergeht, ebenso wie das Ortliche. Elbe, Heidel⸗
berg, Würzburg, Alpen, Wien, Prag kommen vor und
bedeuten ungefähr die Gegenden, wo Loeben zu Hause
war oder reisend mit den Brüdern von Eichendorff sich
aufgehalten hatte. Man könnte denken, daß der lange,
lange Roman wie in Wettarbeit mit „Ahnung und
Gegenwart“ entstanden sei. Aber welche innere Ver—
schiedenheit zu Gunsten Eichendorff's und Ungunsten des
Grafen Loeben. Wie erklärlich von diesem Gesichtspunkte
aus die Entfremdung zwischen den Jugendfreunden, die
sich eben damals herauszubilden begann.
„Der Garten der Liebe“ ist bei Reimer (in den so⸗
genanten Ungrischen Typen) herausgekommen: „Arkadien“
nicht. Was für ein Urtheil könnte wohl der seine eignen
Dichtungen mit so schwerem Ernste durch- und zusammen⸗
arbeitende Kleist, wenn von Reimer befragt, über die
literarischen Schlinggewächse Arkadiens abgegeben haben!
Der Roman ist weder bei Reimer, noch auch bei Sander,
sondern bei Christian Gottfried Schöne in Berlin 1811
erschienen.
Arkadien, in Nennhausen zu Stande gekommen, hatte
sich gewiß der berathenden Theilnahme des Herrn
und der Frau von Fouqus zu erfreuen gehabt, und ehe
noch die Druckerschwärze recht trocken war, ist auch schon
von ihnen eine Besprechung des ersten Theiles in den
Preußischen Hausfreund Nr. 44 vom 1. Juni 1811 ge—
liefert worden. In welcher Art Fouqus in der Zeit
mit diesem Berliner Blatte zusammenhing, wird unten
S. 74 auseinandergesetzt; die anonyme Anzeige lautet:
„Dies neue Werk eines bereits wohlbekannten Dichters
tritt gewissermaaßen als der erste Nebenbuhler der hoch—