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II. Briefe

Full text: Neue Kunde zu Heinrich von Kleist / Steig, Reinhold (Public Domain)

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Personen zergeht, ebenso wie das Ortliche. Elbe, Heidel⸗ 
berg, Würzburg, Alpen, Wien, Prag kommen vor und 
bedeuten ungefähr die Gegenden, wo Loeben zu Hause 
war oder reisend mit den Brüdern von Eichendorff sich 
aufgehalten hatte. Man könnte denken, daß der lange, 
lange Roman wie in Wettarbeit mit „Ahnung und 
Gegenwart“ entstanden sei. Aber welche innere Ver— 
schiedenheit zu Gunsten Eichendorff's und Ungunsten des 
Grafen Loeben. Wie erklärlich von diesem Gesichtspunkte 
aus die Entfremdung zwischen den Jugendfreunden, die 
sich eben damals herauszubilden begann. 
„Der Garten der Liebe“ ist bei Reimer (in den so⸗ 
genanten Ungrischen Typen) herausgekommen: „Arkadien“ 
nicht. Was für ein Urtheil könnte wohl der seine eignen 
Dichtungen mit so schwerem Ernste durch- und zusammen⸗ 
arbeitende Kleist, wenn von Reimer befragt, über die 
literarischen Schlinggewächse Arkadiens abgegeben haben! 
Der Roman ist weder bei Reimer, noch auch bei Sander, 
sondern bei Christian Gottfried Schöne in Berlin 1811 
erschienen. 
Arkadien, in Nennhausen zu Stande gekommen, hatte 
sich gewiß der berathenden Theilnahme des Herrn 
und der Frau von Fouqus zu erfreuen gehabt, und ehe 
noch die Druckerschwärze recht trocken war, ist auch schon 
von ihnen eine Besprechung des ersten Theiles in den 
Preußischen Hausfreund Nr. 44 vom 1. Juni 1811 ge— 
liefert worden. In welcher Art Fouqus in der Zeit 
mit diesem Berliner Blatte zusammenhing, wird unten 
S. 74 auseinandergesetzt; die anonyme Anzeige lautet: 
„Dies neue Werk eines bereits wohlbekannten Dichters 
tritt gewissermaaßen als der erste Nebenbuhler der hoch—
	        
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