330
12. 16. Februar 1830.
mit Schiller, außer mir selbst, so nahe vertraut, und Ihr Rath ist
mir also auch natürlich der wichtigste.
Leben Sie herzlich wohl. Mit innigster Freundschaft
der Ihrige,
Tegel den 12ten Februar 1830. Humboldt.
3
2. Körner an Kumboldt.
Durch Ew. Excellenz Auftrag finde ich mich sehr geehrt, und habe
sogleich den gestrigen freyen Tag benutzt, um die mir übersendeten
Briefe sorgfältig durchzugehen. Nach meiner völligen Ueberzeugung
wäre bloß die Frage ob die Stelle im Briefe vom 17ten Julius 1795.
über die Oßmannstädtische Majestät nicht etwas gemildert werden
könnte, und ob im Briefe vom 18ten August 1795. die Bemerkung
über Woltmanns Rudolph sich nicht erledige, da, wie ich in der Bey—
lage bemerkt habe, im Druck eine andre Lesart ist. Dagegen habe
ich mich sehr über die Stellen gefreut, die das Reich der Schatten
und die Braut von Messina betreffen, und jeder Leser, dem es nicht
an Empfänglichkeit fehlt, wird sie zu schätzen wissen. Was von Ihnen
über philosophische Aeußerungen erwähnt wird, die Ihnen jetzt weniger
befriedigend sind, wird wohl erst in den Briefen vorkommen die ich noch
zu erwarten habe. Mittheilungen über Familien-Angelegenheiten, aus
denen sich ein inniges freundschaftliches Verhältniß ergiebt, sind ge⸗
wiß nicht ohne Interesse für einen achtbaren Theil des Publikums.
Bey den Stellen, die mich selbst betreffen, habe ich gar nichts zu
erinnern gefunden. Es ist sehr Schade um den Verluͤst eines Theils
dieses Briefwechsels. Mit Verlangen sehe ich Ihren ferneren Mit- 28
theilungen entgegen.
Tegel ist jetzt für uns eine Entfernung wie Petersburg. Bald
werden wir nicht mehr aus dem Hause können. Die Kurstraße ist —
Dank sey es der hiesigen Polizey — bald ganz unter Wasser.
Meine Frau war einige Tage sehr unwohl, jetzt aber geht es 30
besser. Sie und ihre Schwester lassen Ihnen viel Herzliches sagen.
— bedauren, wie ich, unsere jetzige Trennung und hoffen auf den
Fruͤhling.
Mit inniger Anhänglichkeit
der Ihrige
Berlin den 16. Februar
1830. Körner.
Brief vom 14. Januar 1793. In der angestrichenen Stelle
fehlt ein Wort, vielleicht: noch.
Brief vom 25. August 1795. S. 5. Zeile 2. Die Worte: 40
„aus dem 2.“ sind unverständlich. Sollte hier nicht ein Schreib—
fehler seyn?
Brief vom 18. August 1795. S. 13.
10