Path:
Briefwechsel zwischen Schiller und Wilhelm von Humboldt

Full text: Briefwechsel / Schiller, Friedrich (Public Domain)

104 
29. 81. August 1795. 
Die Aufkündigung, so wie alle Ihre Schritte mit Michgelis 
billige ich völlig, und Sie müssen schlechterdings ihm den Al— 
manach nicht lassen. 
Eben schickt Unger noch Proben, die mir besser gefallen. 
Nr. 4. ganz cursiv mehr curiositatis gratia, obgleich ess 
mir eigentlich am besten gefällt. 
Nr. 5. insofern es nicht eursiv ist, und ich es angestrichen. 
Ist gewiß hübscher als nr. 1. ich dächte auch nicht eben zu groß, 
doch könnte dieß leicht seyn. Ich bitte Sie nun sehr ja zu 
wählen und mich Montag nicht ohne Brief zu lassen. Denn 10 
bei diesen 8 lateinischen Proben wird mir die Wahl schwer, 
und ich warte auf jeden Fall. Michaelis habe ich die Proben 
gleichfalls geschickt, um recht honnet zu verfahren. Indeß ver— 
steht sich,, daß, wenn ich Ihre Meynung weiß, ich sie auch 
gegen ihn durchsetze. 
Es fällt mir jetzt nichts mehr ein, und ich muß schließen. 
Leben Sie herzlich wohl, innigst geliebtester Freund. Möchte 
ich erst bei Ihnen seyn! Es geht hier sehr übel. Meine Mutter 
ist kränker als je, und ich selbst ziemlich mismuthig. Ich sehne 
mich sehr bei Ihnen auszuruhn. Adieu. Tausend Grüße an ꝛ— 
Lolo. Adieu! 
Humboldt. 
Kann ich, im Fall Michaelis sich lossagt, ihm 35 Louisd'or 
(60 weniger 25) auszahlen? 
20. Kumboldt an öechiller. 
Tegel, 31. August 95. 
Ich danke Ihnen herzlich, liebster Freund, für Ihren letzten 
interessanten Brief. Unser jetzt so lebhafter Briefwechsel macht 
mir eine unendliche Freude und knüpft mich fast allein noch an 
eine intellectuelle Thätigkeit an; so leer ist es hier an Menschen, so0 
die nur irgend im raisonnirenden Gespräch Befriedigung ge—
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.