Die Vorrichtungen.
37. Nudeln zu bereiten. 19 Pfund gutes Weizenmehl
schüttet man auf, streicht es zu einem Grübchen und giebt etwas Salz
und 224 Eier hinein, die man mit einigen Löffeln kalten Wassers durch
einandergeschlagen hat. Sollte die Flüssigkeit nicht alles Mehl aufnehmen
können, so muß noch etwas Wasser zugegeben werden, oder besser, man
nimmt J Ei mehr.
Von dieser Mischung wird der Teig gemacht, den man mit Mehl unter—
und überstäubt und solange wenigstens knetet, bis er ganz glatt geworden
ist und weder an den Haͤnden noch am Brette mehr klebt.“ Je feiner er
bearbeitet wird, um so besser werden die Nudeln. Der Teig muß ziemlich
fest sein. Man schneidet ihn in 6—8 Theile, rollt jeden Theil so dünn
wie möglich und, recht rund aus und hängt ihn dann, über eine Sexviette
gebreitet, zum Abtrocknen in die Nähe des Ofens oder in eine warme Stube.
Dann, etwa nach 12—1 Stunde, rollt man ein Stück nach dem andern zu
einem langen Streifen auf und schneidet der Breite nach die Nudeln so
fein oder grob, wie man sie zu haben wünscht. Man kann die Flecken
aber auch, vorher kreuzweise durchschneiden. Dann, wenn alle Nudeln ge—
schnitten sind, werden sie mit den Händen lose auseinandergestreut und
nochmals 5 Minuten bis uUß Stunde zum Nachtrocknen liegen gelassen;
doch kann man sie auch bis zu 8 Tagen im Kühlen aufbewäͤhren.
Je feiner Suppennudeln geschnitten sind, um so besser sind sie; zu
Gemüse schneidet man sie zwei messerrückendick.
Nur mit Eiern, ohne alles Wasser bereitet, sind die Nudeln am
besten; oft wird statt Wasser auch Milch genommen, doch werden diefselben
davon etwas klebriger.
Man giebt die Nudeln in brausendes Salzwasser und kocht sie 15 bis
25 Minuten, dann kommen sie auf einen Durchschlag und werden mit
kaltem Wasser oder auch mit heißem gespült. Wenn sie abgelaufen sind,
kann man sie als Gemüse ohne weiteres mit brauner Butter begießen oder
vorher auch geriebenes Weißbrot oder Zwieback darüber streuen.
38. Braten⸗Wichse. Wenn Braten und Fleischgerichte zu einem
Gesellschafts- oder sonst einem feineren Essen gehbren, souen fie glänzend
erscheinen. Diesen Glanz kann man hervorbringen, wenn man 1 Thee—
löffel Fleischextrakt und etwas Salz in knapp s Liter Fleischbrühe ver—
rührt und das Fleisch oder den Braten unmittelbar vor dem Aurichten
mehrmals und dicht damit bestreicht. Aber auch mit gebranntem Zucker
läßt sich dies erzielen, doch darf man das Fleisch damit nur einmal be—
streichen, damit der Zucker nicht vorschmeckt.
39. Gebrannten Zuder zu bereiten. Man giebt einige
Stückchen Zucker in wenig heiße Butter oder man übergießt sie mit Eß⸗
löffel voll Wasser und rührt sie so lange in einem Messingpfännchen über
Feuer, bis der Zucker ganz zerflossen und braun geworden ist. Ob man
Butter oder Wasser nimmt, den Zucker nur hell- oder dunkelbraun werden
läßt, hängt ganz davon ab, wozu er gebraucht wird. Man kann ihn auch in
einem Flaͤschchen einige Zeit aufbewahren; sollte er kristallisieren, so muß
er vor dem Gebrauche in heißes Wasser gesetzt werden. Dieser Zucker
dient auch zum Färben von dunkeln Beigüssen, muß aber vorsichtig an⸗
gewendet werden, wenn der Guß nicht süß schmecken darf.