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XIV. Schmalzgebackenes, Torten, Kuchen, kleines Backwerk

Full text: Neues Berliner Koch-Buch (Public Domain)

Schmalzgebackenes, Torten, Kuchen, kleines Backwerk. 1783 
Stollen mit Butter besmchen sind, bestreut man sie dick mit folgendem 
Streusel: !/2—8/4 Pfund Mehl, unter welches man nach Belieben abgezogene 
und geriebene Mandeln mischen kann, 85 Gr. Zucker,!/2 Theelöffel Zimmt 
und 88—100 Gr. Butter. Zusammengemacht wird das Streusel wie für 
schlesischen Streuselkuchen. 
21. Thüringer Käsekuchen.n8 Eier werden untereinander— 
geschlagen, mit 1 Deciliter guter Vollmilch vermischt. 375 Gr. trockenen 
weißen Küse mische man mit 100125 Gr. schaumig gerührter Butter, 
gebe die geriebene Schale einer Zitrone, 150 Gr. Zucker dazu und rühre 
dies bei sangsamem Zugießen der Eiermilch recht zart. An Belieben 
können zuletzt ausgesteinte große Rosinen an den Käse gemischt werden. 
Man streiche diese Masse auf eine dünn ausgerollte Platte von Hefenteig 
und sorge dafür, daß nur ein schmales Rändchen frei bleibe welches muͤ 
Eidotter bestrichen wird). Auf ein Backblech ohne Rand lege man ein mit 
Butter bestrichenes Papier, gebe die Kuchen darauf, lasse sie nochmals auf— 
gehen und backe sie dann in einem ziemlich heißen Ofen etwa e Stunde. 
22. Speckkuchen (vorzüglich). Ueber eine Platte von dünn 
ausgerolltem Hefenteig streicht man dünn geschlagenes Eigelb, worauf man 
sie dicht mit seinen Würfeln von schwach gerüuchertem, fetten Speck und 
etwas Kümmel bestreut. Man backt nach dem zweiten Aufgehen wie 
oben; wenn der Kuchen schon stark halb gar gebacken ist, gießt man 
1Glas zerrührten sauren Rahm über den Speck und beendet wie sonst. 
Ob man feineren oder gröberen Teig zu gefüllten Kuchen, auch Obstkuchen 
verwenden will, steht im Belieben; gehört derselbe zu Gesellschaften, so 
wird man aber doch gut thun, einen feineren zu wählen, da der andere 
spröder ist. 
23. Obstkuchen von Hefenteig. Die Teigplatten müssen recht 
dünn ausgerollt und so belegt werden, daß nur ein ganz schmales Ränd⸗ 
chen frei bleiht. Uebrigens kann man zuh in einem Randblech backen 
und einen aufgebogenen Teigrand machen; das Blech wird ebenfalls mit 
einem butterbestrichenen Papier belegt. 
Verwendet man Aepfel dazu, so müssen sie säuerlich und sehr saft— 
reich sein; nach dem Schälen werden sie von dem Kernhaus befreit und 
in Scheiben geschnitten, die man noch einmal durchschneidet. Zwetschgen 
werden von den Stielen gepflückt, auseinandergebrochen und der Stein 
entfernt. Aprikosen behandelt man ebenso, doch werden sie selten zu Hefen— 
kuchen verwendet. Kirschen pflückt man nur von den Stielen. 
Der Kuchenteig wird am Blech mit Butter bestrichen und reichlich 
mit Zucker und Zimmt bestreut, dann legt man das betreffende Obst in 
dichten geraden Reihen, bei einem runden Kuchen von der Mitte aus— 
gehend in der Runde, darauf; Zwetschgen und Aprikosen werden mit der 
innern Seite nach oben gelegt. Das Obst wird wieder mit Zucker und 
Zimmt bestreut, mit Butter reichlich bespritzt und. wenn man will, auch 
mit Rum besprengt. Wenn man Butterstückchen über den Kuchen vertheilt, 
geht mehr davon auf, als wenn man dieselbe geschmolzen darüber spritzt. 
Dann bestreicht man den Rand mit Eigelb und packt bei kräftiger Hitze 
etwa 84.1 Stunde. — Viele lassen das Obst erst in Butter und Zuͤcker 
am Feuer durch und durch warm werden, es soll dies den Kuchen be—
	        
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